Kroatien 2015

Reise vom 5. - 24. Mai 2015 nach Kroatien

Dienstag 5. Mai
Unsere Abreise Richtung Kroatien verzögerte sich an diesem Nachmittag, da unser Nachbar noch Geburtstag feierte. So liessen wir es uns bei Kaffee und Kuchen noch ein wenig gemütlich sein, bevor wir unsere Ferienreise Richtung Süden starteten. Als Zwischenverpflegung schenkte uns unser Nachbar noch Grilladen und Salat, wir sollen heute Abend beim Nachtessen ein wenig an seiner Geburtstagsfeier teilnehmen, wenn auch aus der Ferne. So starteten wir Richtung Gotthard, ohne Stau vor dem Nordportal, den Zoll in Chiasso passierten wir problemlos, Mailand erwartete uns mit dem Feierabendverkehr, so dass wir erst gegen 7 Uhr abends auf dem Stellplatz in Bergamo eintrafen. Für den Besuch von Bergamo wirklich sehr zu empfehlen. Abends abgeschlossen, Duschen und Entsorgung und ein netter Service mit feinem Esspresso am Morgen. Bergamo haben wir mit dem Fahrrad besucht (mit den Elektroflyers kein Problem den Berg hinauf) und in einem der vielen Ristorantis uns bestens verpflegt.

Mittwoch 6. Mai
Weiterfahrt auf der Autobahn Richtung Venedig, Istrien. Wir sind uns ja in der Schweiz auch Lastwagenverkehr gewohnt, aber die Menge von LKW's hat uns mehr als überrascht. Ab Bergamo 3 spurige Autobahn, 2 Spuren Lastwagen. Die fahren aber sehr diszipliniert, so dass wir nach anfänglichen Anpassungsängsten uns auch das Überholen getrauten. Ab Venedig 2 spurig, jedoch Überholverbot für LKW's, das heisst die Überholspur ist für PW und Womos frei! So erreichten wir schon am frühen Nachmittag die Grenze von Slowenien. Da wir keine Vignette gekauft haben nur für ein paar Kilometer Autobahn lotste uns das GPS auf Nebenstrassen Richtung Kroatien. War keine so gute Idee nicht auf der Autobahn zu bleiben! Wir wählten ab Trieste die Strasse der Küste entlang, doch irgendwann bei Muggia haben wir vermutlich eine Abzweigung verpasst. Unsere Reise durch engste Strassen und Gassen, bis wir bei Koper in Slowenien die E751 fanden die uns nach Kroatien führte ist kein Ruhmesblatt und hat ein paar Nerven und Schweisstropfen gekostet. Also Gratistipp, Slowenien-Pikerl kaufen und kein Stress auf engen Nebenstrassen!
Auf der Strasse 75 auf der Halbinsel Istien der Küste entlang erreichten wir den Campingplatz Lanterna südlich von Novigrad. Zu Fuss hätten wir glaube ich mehrere Stunden benötigt bis wir den Platz erkundet hätten. So suchten wir mit den Rädern einen Platz fast direkt am Meer. Die Regenwolken gehörten der Vergangenheit an, die Sonne lachte mit uns um die Wette bei Temperaturen über 20°C.



Im Sommer soll es sehr heiss werden, dann sind die Plätze unter den Bäumen begehrt und Abkühlung verschaft nur ein Sprung ins kühlere Salzwasser. Die erste Reihe am Meer hat sogar ein eigenes Cheminee! Da wir aber anfangs Saison dort waren, war alles relativ ruhig. Was geht da im Sommer ab, 3000 Plätze, 10'000 Feriengäste! Wir genossen die Vorsaison, obwohl der Lärm des gegenüberliegenden Steinbruchs weit in die Nacht hinein etwas gewöhnungsbedürftig war. Einkaufsmöglichkeiten gibt es nur im Laden des Campingplatzes, der aber in der Vorsaison nicht unserem gewohnten Standart entsprach. Wir hatten aber ja noch die Grilladen inkl. Zubehör vom Nachbarn inkl. einer Flasche feinen Walliser Rotweins, so liessen wir den ersten Abend kulinarisch ausklingen.

Donnerstag 7. Mai
Sonnenstrahlen wecken uns und nach gemütlichem Frühstück werden die Flyers (Elektrorad) startklar gemacht und die Umgebung ausgekundschaftet. Wir suchten einen Weg nach Novigrad der nicht der Hauptstrasse entlang führt. Unsere Erkundung auf verschiedenen kleinen Wegen führte uns nach Rogovici. Doch dort führte der Weg nicht weiter, so blieb uns nur der Weg der Hauptstrasse entlang. Die vielen Lastwagen vom Steinbruch hinterliessen lange Staubfahnen, so freuten wir uns möglichst schnell nach Novigrad zu gelangen.



Die Stadt wechselte mehrmals die Staatenzugehörigkeit. Napoleon, Österreich, Italien, Jugoslawien und nun Kroatien. Sehenswert sind die Kirche des Hl. Pelagius und die Stadtmauer, sowie gemütliche und einladende Gastrobetriebe. Eine Feststellung die uns die ganze Ferienzeit beeindruckte, alle Leute sind sehr freundlich, aufgestellt und hilfsbereit. Wir nutzten die Gelegenheit zum einkaufen und natürlich auch um ein kleines Mittagsmahl einzunehmen. Die Rückfahrt war dank Rückenwind etwas weniger stressig auf der "Staubstrasse" und so genossen wir den Nachmittag auf dem Camping und bereiteten das Nachtessen vor.

Freitag 8. Mai
Unser Veloausflug führte uns diesmal südwärts, das Städtchen Porec war unser Ziel. Mit Velokarte ausgerüstet fanden wir den Weg auf den gut gekennzeichneten Radwegen problemlos. Die alten Städtchen an der Küste von Istrien, vom Krieg weitgehend verschont, laden zum schlendern durch die Gässchen ein. Alles ist auf den Tourismus ausgerichtet. Wer kauft all die Sachen die hier angepriesen werden? Wir geniessen die vorsaisonale Ruhe, was geht da im Sommer ab? Sehenswert ist nebst der ganzen Altstadt die Euphrasius-Basilika sowie überreste von römischen Tempeln.

Was uns auch positiv überraschte ist die Sauberkeit, überall sieht es sehr gepflegt aus, auch unterwegs den verschlungenen Pfaden der Küste entlang, welche wir nun auswählten. Mit unseren nicht so geländegängigen Vehikeln nicht unbedingt so emfpehlenswert, diese Wege sind prädestiniert für Bike-Ausflüge. Aber bei herrlichem Wetter und wunderbarer Gegend dem Meer entlang haben wir die Räder auch mal geschoben und sind zu Fuss weitergegangen.

Zurück auf dem Campingplatz erwartete uns eine Überraschung, wir haben Besuch erhalten aus Arosa. Die Schwester von Marianne zusammen mit ihrem Mann parkierte das Wohnmobil neben uns. So genossen wir den Sonnenuntergang, der höchstens durch ein kleines Räuchlein von den Grilladen gestört wurde und tauschten bis spät in die Nacht Erinnerungen und Erlebtes aus.

Samstag 9. Mai
Heute genossen wir den Campingplatz und liessen Beine und Seele ein wenig im Meer baumeln. Emsiges Treiben am Strand, wo ein Partyzelt aufgestellt wurde, erregte unsere Aufmerksamkeit. Vorbereitung einer Hochzeit? Tatsächlich, kurz nach Mittag kamen festlich gekleidete Leute aus Zelten, Wohnwagen usw. und ganz am Schluss durfte auch die Braut nicht fehlen. Hier am Strand gaben sich zwei das Ja-Wort, die sich auf dem Campingplatz Lanterna vor ein paar Jahren kennen gelernt haben. Leider waren wir nicht zum Apero eingeladen, aber am Abend beim Nachtessen im Restaurant im Camping durften wir die Musik und die Feststimmung auch noch ein wenig mitgeniessen.

Sonntag 10. Mai
Wir verabschiedeten uns von Heinz und Rosmarie und steuerten südwärts der Küste entlang auf der gut ausgebauten Strasse Nr. 75. Unterwegs trafen wir viele Radfahrer an diesem schönen Sonntag. Einzeln oder vor allem in Gruppen pedalten sie ebenfalls dem Meer entlang. Die Strasse nach Rovinj macht da plötzlich einen 90° Bogen. Der Limski Kanal muss umfahren werden.

Am Ende des Kanals führt eine Strasse bis ans Ufer, hier werden Bootsfahrten usw. angeboten und im Restaurant genossen wir einen Kaffee. Die feinen Düfte der Fischspezialitäten liessen den Magen knurren, obwohl wir erst gefrühstückt hatten! In Rovinj fanden wir in Stadtnähe den Camping Porton Biondi. Plätze schattig, in Hanglage, ideal für Besuch der Stadt, manövrieren mit grossen Wohnmobilien mit Vorsicht wegen Ästen die in die Strasse ragen. Schnell waren unsere Räder startklar für die Erkundung der Stadt und die nähere Umgebung.

Für uns war Rovinj die schönste der malerischen Städtchen der Halbinsel Istrien. Sauber, freundlich und einladende Gässchen mit vielen liebevoll gestalteten Details an den Fassaden und in den verschiedenen Geschäften. Ein Besuch der dreischiffigen Barockkirche der Heiligen Euphemia zuoberst auf der Stadt ist wirklich ein Muss, genau so wie das Schlendern durch die vielen engen Gässchen mit zig Läden die nebst einheimischer Handwerkskunst leider auch viel touristischen Krimskrams anbieten. Aber jedem das Seine, ich geniesse ab und zu lieber ein Gelati und schaue den vielen Leuten beim Flanieren zu.

Am späteten Nachmittag, gestärkt mit allerlei Köstlichkeiten aus diversen Lokalitäten setzten wir unsere Räder in Bewegung und erkundeten die nähere und weitere Umgebung von Rovinj. Der Radweg führte uns durch ein Naherholungsgebiet. Wir staunten einfach immer wieder wie sauber und klar das Wasser ist und genossen die traumhafte Landschaft. Den Abend verbrachten wir auf dem Campingplatz mit Sicht auf die Stadt, das Nachtleben überliessen wir den jüngeren Semestern!

Montag 11. Mai
Spontan entschlossen wir uns am Morgen das weiterhin traumhafte Wetter zu geniessen und unsere Reise fortzusetzen Richtung Pula. So erreichten wir den Campingplatz Medulin bereits schon kurz vor Mittag, wo wir auf der Halbinsel einen Platz unter Bäumen nahe dem Meer fanden. Die Einteilung der Parzellen bereitete uns etwas Mühe, da wenig Gäste anwesend waren, aber unsere Nachbarn, ein älteres Ehepaar aus Österreich erklärte uns die Details. So parkierten wir in der 3. Reihe vom Meer zum halben Preis wie ganz vorne. Da jedoch sehr wenig Camper unterwegs waren, hatten wir trotzdem freien Blick und man staune, zwischen den Bäumen hindurch sogar noch Satellitenempfang. Der strahlend blaue Himmel liess uns nicht Siesta machen, kurzentschlossen wurden die Flyers startklar gemacht und eine Erkundungstour gestartet. Am Meer in Richtung FKK Camping und dann eher Bikewegen entlang zum Leuchtturm, den ich auf einer Karte gesehen habe. Dass wir eher besser ein Bike gesattelt hätten sei nur am Rande erwähnt.

Am Leuchtturm, unserem Ziel angelangt nach diversen Begegnungen mit kriechenden Reptilien erwartete uns die nächste Überraschung. Auf der Naturstrasse näherte sich uns ein Geländewagen. Nichts ahnend schauten wir uns das Gebäude des Leuchtturms an, als uns der Fahrer des Fahrzeugs in sehr unfreundlichem Ton zu verstehen gab, das sei Privatgebiet und falls wir nicht nullkomanichts verschwinden lasse er die Hunde im Auto los. Mit einem kurzen "Entschuldigung" suchten wir schnell das Weite, denn vor diesen zähnefletschenden Hunden hatten wir noch mehr Respekt als vor der grünen Schlange, die uns vorgängig über den Weg lief. Unsere Tour führte uns zurück über Liznjan nach Medulin, wo wir unser Nachtessen auf dem Grill mit Sonnenuntergang zu Gemüte führten. Einfach traumhaft, wir waren total begeistert von unserem bisher Erlebtem in Kroatien.


Dienstag 12. Mai
Wieder traumhaftes Wetter, spontan haben wir beschlossen die Stadt Pula morgen anzusteuern, dafür einen Ausflug mit unseren Rädern ins Naturschutzgebiet Kap Kamenjak zu unternehmen. Von Medulin via Pomer dem Radweg entlang fuhren wir nach Premantura. Obwohl teilweise Naturstrassen führte uns die ausgewählte Route über den Hügelzug Gornji Kamenjak der uns eine traumhafte Aussicht bescherte. (Im Hintergrund die Hochhäuser von Pula)

Die Velofahrt im Naturschutzgebiet wäre wieder mal eher für Bikes und nicht für unsere schweren und wenig geländegängigen Flyers, aber der Ausflug und die Abstecher zu den verschiedenen Badebuchten war bei diesem Traumwetter mehr als eine Reise wert. Einen Besuch in der Safari-Bar sollte man unbedingt ins Auge fassen, die verschiedenen Sitzgelegenheiten auf Bambushöckern umgeben von Schilfplantage ist zusammen mit der feinen Speisekarte ein spezielles Erlebnis, besonders auch für Kinder.
Leider versagte am Nachmittag die Kamera ihren Dienst, ab und zu sollte die Batterie aufgeladen werden! Der Link zur Website Kap Kamenjak zeigt aber diese Schönheiten bestens und alle notwendigen Informationen sind aufgeführt. Am Abend trafen wir uns in Medulin mit einem Kollegenpaar aus Oberentfelden, die schon einige Male in dieser schönen Gegend mit dem Womo ihre Ferien verbringen. Bei gemütlichem und feinem Nachtessen tauschten wir unsere Erlebnisse aus und als Abschluss durfte natürlich ein Gelati nicht fehlen.

Mittwoch 13. Mai
Heute stand der Ausflug nach Pula auf dem Programm. Gute Radwege führten uns in die Stadt, wo wir unsere Räder parkierten und zu Fuss auf Erkundungstour unterwegs waren. Entweder waren wir heute nicht so gut drauf oder wir waren von der Natur der letzten Tage voreingenommen, aber Pula hat uns nicht aus den Socken gehauen. Eigentlich sind vor allem die Römischen Bauten, vorab das Amphitheater, der Sergierbogen und der Augustustempel einen Besuch wert. Die Stadt hat eine lange geschichtliche Tradition hinter sich, da die strategische Lage am Meer schon von den Römern erkannt wurde, was uns ja die Römerbauten zeigen.

So zogen wir weiteren Besichtigungen eher gemütlichere Angelegenheiten vor und verköstigten uns mit diversen Leckereien. Die Rückfahrt genossen wir auf den Radwegen und am Abend mit einem Z'Nacht im Womo bei schönem Sonnenuntergang und dem Blick einerseits auf Medulin und anderseits Richtung Insel Cres, unserem nächsten Ziel morgen Donnerstag.

Donnerstag 14. Mai
Weiterfahrt Richtung Insel Cres. Zuerst Richtung Pula und dann auf der Strasse Nr. 66 über Berg und Tal bis nach Brestova. Wir staunten nicht schlecht ob der vielen Fahrzeuge die Schlange standen, ein Blick auf den Kalender zeigte uns aber dass wir heute Feiertag, nämlich das Auffahrtswochenende hatten. Das erklärte die vielen Fahrzeuge vor allem aus Österreich, die einen Kurzurlaub auf die Insel unternehmen wollten wie wir auch. So hiess es halt warten bis die Fähre uns auch auflud und in kurzer Zeit auf die Insel Cres brachte.

Wir liessen den eher "pressanten" Urlaubern oder Bewohnern den Vortritt und genossen die Fahrt den Berg hinauf. Die Strasse ist relativ eng, wenn Einheimische zügig daherbrausen ist schon eine gewisse Vorsicht angebracht. Aber die Strasse soll in den nächsten Jahren komplett saniert und verbreitert werden wie bereits der grössere Teil ab Cres bis ganz südlich nach Mali Losinj. Die Insel Cres ist von Kargheit geprägt, der berüchtigte Bora Fallwind zerzaust alles was nicht niet und nagelfest angebracht ist. So dominieren vor allem Steine, entweder lose oder als Mauer aufgeschichtet und knorrige Bäume, die aber wegen des Windes nicht in die Höhe wachsen können.

Eigentlich wollten wir weiter südwärts, doch entschlossen wir im Ort Cres einen Mittagshalt einzuschalten. Mit den Rädern erkundeten wir den Ort, den wir sofort in unser Herz schlossen. Am Meer entlang führte ein Fuss- und Radweg bis zum Campingplatz und nach kurzer Besichtigung der Anlagen entschieden wir uns hier auf dem Camping Kovacine ein paar Tage zu bleiben. Gesagt, getan, Einchecken, Aufstellen, das übliche eingespielte Prozedere, Tisch und Stühle raus, Grill anfeuern, Mensch was brauchst du mehr!

Freitag 15. Mai
Heute genossen wir die Ruhe und das schöne Wetter auf dem Campingplatz. Lesen, faulenzen, mit Nachbarn einen Schwätzchen führen und feststellen, dass man auch ohne kroatische Sprachkenntnisse sich unterhalten kann, logo es waren ja "Lozärner" Camper! Da durfte ein echtes Luzerner Kafi nicht fehlen und so wurde Freundschaft geschlossen, auch mit dem Hund, der aber mehr als ruhig war! Es ist immer wieder spannend so Leute kennen zu lernen, zu denen man dann auch nach den Ferien noch Kontakte pflegt.

Samstag 16. Mai
Mit einiger Skepsis von Marianne plante ich für diesen Tag einen Ausflug mit dem Rad nach Lubenice in die Berge. Auf der Karte sah das nicht so streng aus, aber selbst mit unseren Akkurädern staunten wir dass es immer wieder mal rauf und mal runter ging, teilweise mit bis zu 14 Steigungsprozenten. Das brauchte viel Akku, und so hiess es sparen, respektive die steilsten Strecken laufen. Das Wetter startete gut, doch bald zogen Schleierwolken auf und ein zügiger Wind pfiff uns um die Ohren. Unterwegs gab es einen Boxenstopp mit Feigenglace. 

Hier in Mali Podol lebt die Österreichische Schriftstellerin und Künstlerin Claudia Heckl mit Ihrem Mann zurückgezogen und lebt von dem was die Natur ihnen gibt. Leider habe ich vor lauter staunen vergessen ein Photo von ihr zu schiessen. Marianne kaufte eine Netztasche, so sind wir nun alle die eine solche Tasche gekauft haben "vernetzt". Den letzten steilen Anstieg bis Lubenice nahmen wir wieder zu Fuss in Angriff. Karge Landschaft mit ein paar Schafen und vor allem Steine. In einem der beiden Restaurants, Konoba Hibernicia, gönnten wir uns Mittagsrast mit der Hauspezialität Lammvoressen mit Polenta. Es war wirklich fein und nur schon die Ambiente in der Stube des Restaurants mit all den Bildern ist einmalig und einen Ausflug wert. Leider war es ein wenig bewölkt und so sparte ich mir die Fotos für später als die Sonne wieder uneingeschränkt vom Himmel strahlte.

Sonntag 17. Mai
Bei wiederum traumhaftem Wetter genossen wie einen weiteren Tag in Cres und promenierten dem Meer entlang ins Dörfchen. Am Abend liessen wir uns von Fischspezialitäten verwöhnen in einem der Restaurants mit anschliessendem Gelati, man gönnt sich ja sonst nichts. Für morgen Montag haben wir uns einen benzinbetriebenen fahrbaren Untersatz in Form eines 50ccm Rollers reserviert. Leider wollte mir der Vermieter nicht den etwas stärkeren, grösseren Roller geben, obwohl ich entsprechende Ausweise hätte.

Montag 18. Mai
Ausflug mit Roller bis ganz in den Süden der Insel nach Mali Losinj. Am frühen Morgen einen Blick zurück nach Cres bei traumhaftem Wetter und einer blauen Farbe des Meeres, phantastisch.

An diesem Bilderbuchtag tuckerten wir mit unserem Sackgeldverdunster nochmals die Kurven nach Lubenice hoch und genossen die Aussicht in alle Himmelsrichtungen. Ich versuchte mal die Steine zu zählen die hier all die Jahrhunderte aufgebiegen worden sind. Vor allem wegen dem Bora, damit nicht alles niedergeblasen wird. Vereinzelt sah man ein paar Schafe. Damit die nicht fliehen konnten band man ihnen kurzerhand die Beine zusammen, welch graus dieses Leben!

Als nächsten Ort der Insel suchten wir das malerische Valun direkt am Meer gelegen auf. Diese Bilderbuchkulisse war Drehort der Fernsehserie "der Sonne entgegen", gefilmt 1984 - 85. Die Markuskirche zeigt auf dass der Ort im Mittelalter unter venezianischem Einfluss stand, Schrifttafeln mit glagolitischen und lateinischen Inschriften zeugen vom Ursprung der kroatischen Sprache.

Nach dem obligaten Cappuccino im Garten des Restaurants tuckerten wir weiter der ganzen Länge der Insel nach bis nach Mali Losinj. Unter dem Helm und mit der Mofa-Jacke hatten wir in der Zwischenzeit mehr als warm und die Sonne zeigte sich vom wolkenlosen Himmel, so dass eine Abkühlung mit einem kleinen Imbis in einem der Restaurant an der Promenade von Mali Losinj genau das Richtige war was jetzt auf dem Programm stand.

Nach einem kleinen Stadtbummel, der wegen Hitze Marianne alleine durchführen musste, (ich musste aus der Gelateria unser Fahrzeug bewachen!) führte uns der Weg an der Ostküste nach Veli Losinj. Dort schauten wir zu wie Fische ausgenommen wurden und die Eingeweide direkt den Möven als Futter dienten. Ein wirklich romantisches Örtchen das noch länger zum Verweilen eingeladen hätte, aber unser Vehikel sollte irgendwann mal wieder nach Cres zurück, und da die Reisegeschwindigkeit nicht übermässig hoch war, benötigten wir entsprechend Zeit.

Die Rückfahrt führte uns zuerst nach Nerezine. Hier schien die Zeit stillzustehen, respektive in der Vorsaison einfach ausgestorben schien uns der Ort. So genossen wir am Meer unseren Nachmittagskaffee bevor unser Weg uns weiter führte.

Der nächste Halt war in Osor, wo die Insel unter Herrschaft der Römer getrennt wurde. Ein Kanal wurde ausgehoben und somit eine Schiffsverbindung ermöglicht. Noch heute wird um 9 und 17 Uhr die Brücke von Hand gedreht damit Schiffe durchfahren können.

Den letzten Abstecher unsere Erkundungstour führte uns noch nach Martinscica und dann zurück nach Cres, wo wir unseren fahrbaren Untersatz wieder dem Verleiher zurückgaben. Es war einfach ein traumhafter Tag, leider war das Fahrzeug etwas gar lärmig, das nächste Mal würde ich die grössere Maschine mieten, auch wenn der Vermieter nicht darauf eingehen wollte.

Dienstag 19. Mai
Nach dem doch strengen Tag gestern genoss ich die Ruhe und die Sonne auf dem Campingplatz, Marianne pedalte nach Cres und machte dort den Fischladen unsicher, respektive sorgte sich um die Einkäufe für die nächsten Mahlzeiten. Die Fische die sie einkaufte waren noch nicht ausgenommen, aber dafür hat man liebe Nachbarn die da gerne aushalfen. Da es uns hier auf dem Camp in Cres so gut gefiel, verschoben wir die Weiterreise immer wieder um einen Tag nach hinten, schliesslich waren wir ja nicht auf der Flucht sondern in den Ferien. Am Abend ein feines Luzerner-Kaffee mit unseren Freunden aus der Innerschweiz, leider ging uns das "Kühlmittel" aus!

Mittwoch 20. Mai
Heute war Wandertag um die Bucht in Cres angesagt inkl. Einkauf auf dem Fischmarkt. Nun ja, Markt ist das falsche Wort, wir kauften die Fische direkt ab dem Fischerboot, fangfrisch, versteht sich. Da ich nach so viel Fisch lieber was fleischiges auf dem Grill bevorzugte, suchten wir auch noch den Dorfmetzger auf, der die gleiche Sprache wie ich redete. Verstanden habe ich nichts, aber das richtige Fleischstück habe ich trotzdem erhalten.

Donnerstag 21. Mai
Nach vielen sonnigen Tagen machte sich ein Wetterwechsel bemerkbar, es zogen Wolken auf und die Sonne zeigte sich nur noch ab und zu. Unser letzter Tag auf der Insel genossen wir mit einer kleinen Wanderung dem Meeresufer entlang und dann einen steinigen Weg zur Kirche St. Salvadur hinauf. Die Aussicht von oben auf die Insel und der weite Blick ins Meer hinaus lohnt sich alleweil. Gutes Schuhwerk ist aber empfehlenswert, genau so wie eine Flasche Wasser, denn bei warmem Wetter kommt man ganz schön ins Schwitzen beim Aufstieg.

Zurück auf dem Camping hiess es langsam packen und Abschied nehmen von der Insel. Am Abend im Campingrestaurant gab es nochmals ein feines Essen mit unseren Freunden aus Luzern. Eigentlich wollten wir noch viel mehr von Kroatien kennen lernen, aber der Charm der Insel und des Ortes Cres nahmen uns gefangen und so erlebten wir wunderbare Tage auf der Insel.

Freitag 22. Mai
Über Nacht kam böiger Wind auf und dunkle Wolken jagten über die Insel. Nach dem Frühstück hiess es auschecken und entsorgen, bald waren wir startklar für die Überfahrt auf die Insel Krk. Von Merag führt die Fähre nach Valbiska, mit doch leichtem Schaukeln auf der aufgewühlten See. So war jedenfalls ich froh wieder festen Boden unter den Rädern des Womos zu haben. Obwohl es zeitweise regnete entschieden wir uns für eine kleine Inselrundfahrt. Das südlich gelegene Baska war unser erstes Ziel.

Als uns dann wegen dem starken Wind Container entgegenrollten und sonst alles mögliche durch die Luft wirbelte entschieden wir uns für die Weiterfahrt nach Vrbnik und nach Krk, wo wir auf Empfehlung unserer Luzerner Freunde im Campingplatz Bor übernachteten. Das kleine Städtchen Vrbnik auf einem Felsen gebaut sowie auch Krk mit der Hafenpromenade und den gemütlichen Gässchen wäre sicher mehr als einen kurzen Besuch wert gewesen, aber das Wetter wollte für einmal nicht. Am Abend trafen wir auf unsere Rückkehr von unserem Spaziergang in Krk unsere Luzerner Freunde per Zufall auf dem Camping. Was war passiert, sie wollten doch weiter nach Süden? Die Brücke aufs Festland war für LKW, Womo und Wohnwagen wegen des starken Windes gesperrt! Das Nachtessen genossen wir im Campingrestaurant und war excellent mit Hauswein aus dem eigenen Rebberg. Wir liessen uns kulinarisch verwöhnen und hofften am nächsten Morgen auf gutes Reisewetter für die Fahrt nach Hause.

Samstag 23. Mai
Es regnete, aber wenigstens nur noch schwacher Wind. So überquerten wir die imposante Krk-Brücke, von dieser Seite her mautfrei. Man bezahlt nur vom Festland auf die Insel. Bei regnerischem Wetter durchquerten wir Italien und trafen am Abend im Tessin auf dem Camping Molinazzo in Agno ein.

Sonntag 24. Mai
Der Tessiner Himmel zeigte sich von seiner schönsten Seite und so entschlossen wir unser Womo ausserhalb des Campings zu parkieren und noch eine Velotour via Lugano nach Morcote zu unternehmen an diesem prächtigen Pfingstsonntag. Damit wir nicht in den Stau am Gotthard gerieten, tuckerten wir dann am Abend gemütlich nach Hause in die Deutschschweiz. Unvergessliche Tage bleiben uns in Erinnerung, wir werden Kroatien sicher wieder mal besuchen.