Teil 2 Algeciras - Erg Chebbi

Algeciras bis Wüste Erg Chebbi

Sonntag 19. Oktober  Algeciras – Cabo Negro

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Um 05.15 Uhr ist Tagwache. 3 Wecker stellen wir sicherheitshalber, keinen brauchen wir! Fahrt zum Fährhafen Algeciras, Dank guten Unterlagen von Uwe geht alles reibungslos und schon sind wir im dicken Bauch der Fähre der Gesellschaft Balearia untergebracht.

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Abfahrt wäre eigentlich um 7 Uhr, aber bereits gut eine halbe Stunde früher tuckern wir aus dem Hafen. Anstehen beim Zollbeamten, der noch etwas unmotiviert wirkt. Er schafft es tatsächlich auf der letzten Seite des Passes den Stempel für die Einreise zu drücken, da er den Pass von der falschen Seite öffnet! Ankunft 90 Minuten später in Tanger Med, Afrika liegt zu unseren Füssen.

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Die definitive Einreise dauert dann nochmals gut 2 h. Alle Fahrzeuge werden gescannt, das dauert seine Zeit. Das kleine Chaos bricht dann eigentlich aus als über 100 Rallyefahrzeuge einer privaten Organisation den Zoll stürmen. Unser zuständiger Beamte weist uns auf die Seite, damit die vielen Autos Platz haben. Mit Dokumenten von 3 Womos verschwindet er und etwa 20 Minuten später haben wir alle unsere Papiere. Keine Kontrolle im Womo, kein Drogenhund, in diesem heillosen Durcheinander haben die verantwortlichen Leute die Übersicht verloren! Bei einem Bankomat Dirham wechseln und los geht die Fahrt über die ersten Hügel Richtung Tétouan. Blick auf Ceuta, die spanische Enklave, komplett abgeschlossen mit Grenzzaun und Wachtürmen. Hier kommt kein Emigrant durch.

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Auf dem Stellplatz beim Hotel La Ferma sind wir die einzigen Gäste, am Abend stellen sich noch 2 Franzosen neben uns. Bietet ausser Entsorgungsmöglichkeit keine Dienstleistung, ist aber die einzige Möglichkeit für den Besuch von Tétouan ohne in der Stadt zu parkieren.

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Nach gut 15 km mit dem Roller parkieren wir mitten im Stadtzentrum vor dem Königspalast. «Prominente» Besucher bekommen die besten Plätze, ein emsiger Parkplatzanweiser bestätigt uns, dass dieser Platz genau für uns reserviert ist! Dafür will er natürlich beim Wegfahren ein paar Dirham, die er auch erhält fürs Aufpassen. Wir werden natürlich sofort als Touristen erkannt und entsprechend bietet uns Hassam an uns die Medina zu zeigen. Einen besseren Start zum Kennenlernen hätten wir nicht finden können. Kleiner Erfahrungswert am Ende der Führung, den Preis für seine Dienstleistung vorher abmachen! Für die gut 2 h bezahlen wir dann 400 Dirham (40 Franken), jeder einzelne Stutz hat sich aber gelohnt. Was wir alles sehen und erleben durften hätten wir nie und nimmer auch nur annähernd kennen gelernt. Die vielen kleinen Handwerksbetriebe und Kleinstlädeli, meistens direkt in den engen Gassen aus einem kleinen Raum wird verkauft. Fischmarkt, Fleischmarkt, Schuhviertel, Lederprodukte und die Gerberei, wo die Felle gegerbt und je nach dem noch auf der Rückseite gefärbt werden. Die Geschmäcker der verschiedenen Produkte sowie die Hunde- und Katzenhinterlassenschaften sind nicht jedermanns Sache.

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Wir dürfen in einem Haus auf die Dachterrasse mit fantastischem Blick auf die Häuser der Stadt und den Friedhof. Das findet niemand ohne Führung!

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Nach dem Rundgang stärken wir uns mit dem ersten süssen Tee, schmeckt himmlisch mit Blick auf den Königspalast im Abendlicht.

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Spaziergang durch die Fussgängerzone durch die Av. Mohamed V, Geldbezug bei der Al Barid Bank mit der Postkarte und schon packen wir die Rückfahrt zum Stellplatz an.

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Erste Eindrücke vom Land im Ruckblick sind sehr positiv. Unterschied zu Spanien? Wir verstehen so oder so nicht was sie sprechen und zweitens sind hier die Frauen kultivierter angezogen. Sahen wir in Europa junge Frauen in Miniröcken und tief ausgeschnittenen Shirts herumlaufen, ist es hier in Marokko üblich Beine und Schultern zu bedecken. Klar, es ist jeder Person freigestellt wie man sich in Europa kleidet, aber sind wir ehrlich, auch wenn wir Männer gerne den Reizen der Frauen nachschauen, ab und zu ist es schon etwas sehr freizügig wie herumstolziert wird. Zum Abschluss verspeist Marianne im Restaurant La Ferma die erste Tajine, meine Wenigkeit begnügt sich mit 2 kleinen Spiesschen. Ein erster sehr erlebnisreicher und langer Tag neigt sich zu Ende!

 

Montag 20. Oktober  Cabo Negro – Chefchaouen

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Unser Reisetag führt uns zunächst Richtung Tétouan, die erste Brücke über den Fluss und dann Richtung Küstenstrasse. Blick zurück zur gestern besuchten Stadt.

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Die Fahrt der Küste entlang nach Oued Laou gleicht einer Achterbahnfahrt. Berg hoch und ebenso steil wieder hinunter führt die recht gut ausgebaute Strasse zu unserem Halt an der Mittelmeerküste. Im Sommer herrscht hier vermutlich wesentlich mehr Betrieb als heute. Wir sind die einzigen Besucher auf dem Parkplatz. Fischerboote, keine Badegäste, ja, das sind unsere letzten Blicke aufs Meer für einige Wochen.

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Bei der Durchfahrt von Oued Laou kommen wir definitiv in Marokko an! Abfallberge am Strassenrand, überall liegt Plastik herum, ein Mann führt 2 Esel um den Acker zu pflügen und viele Kinder auf den Strassen. Schulfrei? Wir wissen es nicht. Die Fahrt in die Berge ist abwechslungsreich und grüner als in Spanien. Diese Gegen erhält vor allem in den Wintermonaten am meisten Regen von Marokko. Meteorologe Bucheli, der im nächsten Jahr pensioniert wird, könnte das sicher genau erklären warum.

Unterwegs stoppen wir bei einem qualmenden Kamin. Eine junge Frau backt Fladenbrote im Holzofen. Fotos mit ihr will sie nicht, aber Marianne hat als Sujet hergehalten!

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Auf der Anhöhe sehen wir einen trockenen Stausee, vermutlich im Winter eher mit Wasser gefüllt. Chefchaouen gilt als Wasserreservoir in der Gegend. Vermutlich Quellen von den Bergen die regelmässig fliessen.

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Die Strasse zum Campingplatz Azila hoch ist noch eine kleine Herausforderung. Immer schön den Wegweisern nach, sonst landet man in den engen Gassen der Stadt, und dann wird es für uns definitiv zur Herausforderung mit dem Anhänger. Wir sind aber gut vorbereitet, für etwas habe ich ja die Reisevorbereitungen getroffen. Eine Gruppe von 20 Italiener-Womos füllt den Platz komplett. Neben uns zwängt sich noch ein Marokkanisches Womo, es bleibt gerade Platz zum Schnaufen!

 

Dienstag 21. Oktober  Besichtigung Chefchaouen

So macht Reisen Spass, wenn man nicht hetzen muss. Nach gemütlichem Frühstück steigen wir ins Städtchen Chefchaouen hinab und lassen uns von den blauen Häusern durch die Gässchen ziehen. Blau ist nicht nur ein Zustand, nein es ist eigentlich meine Lieblingsfarbe. Heute treffen wir auf wesentlich mehr Touristen als Einheimische. Was uns sehr positiv stimmt, dass die zig Händler nicht aufdringlich sind und man in Ruhe Fotos schiessen kann. Objekte gibt es ja zur Genüge, in der Medina wollen sie für die extra aufgestellte Dekoration 2 Dirham, also 20 Rappen! Den Berg hinauf lassen wir uns mit dem Taxi chauffieren, 2 Fr. für knapp 10 Minuten Fahrt. Auf dem Camp zurück sind die 20 Italiener-Womos bereits weitergereist, das ist halt so bei den Gruppenreisen. Die reisen eine ähnliche Strecke wie wir in einem Monat, wir sind privilegiert und haben fast 3x mehr Zeit um Land und Leute ein wenig kennenzulernen. Ein paar Eindrücke von der blauen Stadt am Berg.

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Mittwoch 22. Oktober  Chefchaouen – Meknès

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Spontan entscheiden wir auf den Donnerstagsmarkt zu verzichten und die Weiterreise Richtung Meknès unter die Räder zu nehmen. Bye, Bye Chefchaouen, es hat uns sehr gut gefallen!

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Die Strasse führt uns wieder Hügel auf und ab durch relativ grüne Landschaft mit Nadelbäumen und Olivenhainen. Auch Bienenhäuser mit entsprechenden Ständen an der Strasse begegnen uns. Die Teerstrasse ist recht kurvig aber in gutem Zustand.

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In Ouezzane leeren wir den Geldautomaten der Al Barid Bank bei der Poststelle. Mit gefülltem Portemonnaie füllen wir die leeren Bäuche mit Tajine, sehr lecker! Wir durchstöbern die Medina und kaufen uns Marokkanische Kleider, ab morgen sind wir Einheimische, den Schweizer Pass haben wir bei der Botschaft hinterlegt!

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Die noch gut 100 km Richtung Meknès starten wir mit einer grossen Aufregung. 2 Lausbuben steigen bei einem Stopp vor einem Kreisel hinten auf den Anhänger ohne dass wir es bemerken. Etwa 5 km später hupt uns ein Autofahrer beim Überholen und wir bemerken winkende Hände. Sofort stoppen wir und die beiden springen ab dem Anhänger und suchen schleunigst das Weite. Zum Glück sind die nicht während dem Fahren runtergefallen, das hätte ein böses Ende nehmen können und uns grossen Ärger. Beim nächsten Fotostopp entdecken wir dann das Vermächtnis der Beiden, abgebrochene Nummernhalterung und durchtrenntes Kabel der Beleuchtung!

Die Landschaft wird jetzt eben und über weite Strecken sehen geerntete Ackerfelder, ein echter Kontrast zu den Bäumen der ersten Etappe. Die Strasse wird holprig, sehr viele Bodenwellen lassen unser Gefährt schaukeln, wir reduzieren das Tempo merklich. Etwa 10 Polizeikontrollen passieren wir, etwa die Hälfte mit Laserpistolen zur Geschwindigkeitskontrolle ausgerüstet. Uns winken sie höflich vorbei, wir wären eher wegen Mindergeschwindigkeit angehalten worden.

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Endlich erreichen wir den Campingplatz Zerhoun Belle Vue. Ja die Aussicht ist fantastisch, kaum parkiert erleben wir einen schönen Sonnenuntergang und die Stadt Meknès verschwindet in der Dämmerung.

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Donnerstag 23. Oktober  Ausflug Volubilis und Moulay Idriss

Bei strahlendem Sonnenschein starten wir mit dem Roller zu unseren zwei geplanten Besichtigungen. Die römischen Ruinen von Volubilis steuern wir als erstes an. Wenn man mal alte Griechische, Türkische öder Römische Tempel und Stätten besucht hat, dann kommt eine leise Enttäuschung beim Besuch der Ausgrabungsstätte hier auf. Die kostbaren Mosaikböden sind nicht geschützt und nur mit Seilen gegen Besucher abgesperrt. 10.- Eintritt sind für Marokko nicht günstig, trotzdem strömen die Besucher mit Bussen heranbefördert scharenweise übers Gelände. Zur Blütezeit wohnten hier gegen 10'000 Leute. Erwerb waren die Oliven und es gab eine direkte Strasse nach Tanger. Erbaut etwa 25 nCh und eine über 2 km lange Stadtmauer schütze vor kriegerischen Angriffen. Doch wie alle blühenden römischen Reiche erblasste auch dieser Glanz nach etwa 300 Jahren und wurde von den arabischen Invasoren besetzt.

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Zuerst noch ein Blick von oben auf die Stadt und auf eine Wasserbrücke die vor längerer Zeit gebaut wurde. Moulay Idriss, vermutlich die älteste Siedlung Marokkos, besteht aus 2 Teilen auf je einem Hügel erbaut.

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Wir erleben wieder Marokkanische Kultur wie sie leibt und lebt. Händler bieten ihre Ware feil, zig kleine Restaurants buhlen um die Gäste, Polizisten kontrollieren das Chaos und wir finden das von Marianne vor der Reise gewünschte Beizchen sogar mit Hilfe des Fotos vom Internet. Da hat sich der Chef aber sehr gefreut als wir ihm sein Bild gezeigt haben!

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Wir steigen zig Treppenstufen hoch zur Terrasse um auf um auf die Moschee des Stadt- und vermutlich auch Marokkogründers Moulay Idris zu blicken. Als Ungläubige dürfen wir natürlich nicht in die heiligen Gebäude, sonst kämen wir vermutlich sogar im Staats-TV bei einer Verhaftung!

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Wer gerne Vegetarier werden möchte dem empfehle ich die Fleischmarktstände oder besser gesagt die Verkaufsläden in den Souks. Alleine der «Duft» lässt den Hunger vergessen. Frisches Poulet gefällig, kannst du haben. Dem Huhn wird der Kopf abgehauen, anschliessend im warmen Wasser gebadet und die Federn ausgerupft, noch ein paar Innereien entfernt und schon hast du ein wirklich frisches Poulet gekauft. Entsprechende Bilder liefere ich aus Datenschutzgründen leider nicht!

Auf der Rückfahrt stoppen wir auf der Anhöhe vor dem Camping und blicken nach Meknès, unser Ziel für morgen Freitag.

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Freitag 24. Oktober  Besuch Meknès

Bei 30 Grad im Schatten starten wir mit dem Roller Richtung Meknès, eine der 4 Königsstädte in Marokko. Auf einem Aussichtspunkt ausserhalb ergibt sich ein schöner Blick auf die grosse Stadt.

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Auf dem El Hedim Platz gegenüber erblicken wir das berühmteste Tor Marokkos, das Bab el Mansour. Früher fanden hier Gerichtsverhandlungen statt und die Köpfe der Hingerichteten wurden ausgestellt.

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Da am Freitag die Geschäfte ruhen, herrscht wenig Betrieb in der Markhalle und die zig Läden in der Medina sind geschlossen. So können wir mal Gedränge durch die verwinkelten Gassen schlendern. Trotzdem hätten wir fast nicht mehr aus dem Wirrwarr von herausgefunden!

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Auf 15 Uhr haben wir mit Hassan, unserem Führer für die Stadtbesichtigung abgemacht. Zuerst besuchen wir das Dar Jamai, Museum für marokkanische Volkskunst. Beeindruckend die Gestaltung der Räume mit viel handgeschnitzten Zedernholzdecken und Wänden. Auch alte Musikinstrumente sind ausgestellt.

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Beim Rundgang durch die Medina kennt er sehr viele Leute, man begrüsst sich herzlich. Dieser Stadtteil enthält neben den Souks auch Wohnraum für 8'000 Personen. Zahlreiche Moscheen mit getrennten Eingängen für Männer und Frauen findet man mitten im Häusergewirr. Hier gehen die Leute täglich beten, der Moslem ist sehr gläubig. Zahlreiche Hamams (Badeeinrichtung) werden von den Bewohnern wöchentlich benutzt. Am Morgen die Männer, am Nachmittag die Frauen. Wenn ich die alten Häuser anschaue versteht man dass man sich auswärts waschen geht, die haben sicher keine richtigen Badzimmer.

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Zum Abschluss besichtigen wir den Königsstadtteil, die Cité Impériale. Das königliche Gelände mit Golfplatz dürfen wir natürlich nicht besichtigen, dafür ist der Zugang zum Mausoleum Moulay Ismail auch für uns zugänglich, natürlich ohne Schuhe. Wir verabschieden uns von Hassan, 500 Dh wechseln den Besitzer und als kleines Geschenk ein Schweizer Sackmesser.

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Samstag 25. Oktober  Meknès – Azrou

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Weiterfahrt südwärts Richtung Atlas, zuerst aber noch Einkäufe tätigen im Marjane Markt in Meknès. Das Navi will uns mitten durch die Stadt leiten (kürzester Weg), zum Glück bemerken wir es rechtzeitig und verhindern so ein Fahren durch die engen Altstadtstrassen. Wir sehen einen Jungen der sich hinten an den Bus hängt, genau wie bei unserem Anhänger in Ouezzane. Pech für ihn, dass ausgerechnet in diesem Moment eine Polizeipatrouille nebenan fährt und in gleich mitnimmt.

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Ein paar Hundert Meter weiter zwängt sich ein kleines 3-Rad Gefährt zwischen 2 Autos durch beim Rotlicht, er will der erste sein der wieder losfahren kann. Pech, er streift das einte Auto, hat wirklich zu wenig Platz gehabt. Der Fahrer fährt direkt vor ihn hin, steigt aus und packt den Händler am Kragen. Fortsetzung leider nicht mehr erlebt, da es Grün wird und eh schon ein Gehupe loslegt, da eine Spur blockiert wird.

Nach dem Einkaufen weiter stadtauswärts Richtung El Hajeb, Kaffeepause und kleiner Spaziergang ist angesagt.

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Noch gut 40 km bis Azrou, auf einer Anhöhe ist ein Aussichtspunkt angegeben. Leider mit Gegenlicht fotografisch nicht so wirksam, aber sieht schön aus die Hügel-Landschaft des mittleren Atlasgebirges, vielleicht fahre ich mit dem Roller nochmals hin.

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Wir erreichen Azrou auf 1300 müM bei immer noch fast 30 Grad und steuern den Campingplatz Amazigh an. Wenig Betrieb, Dusche mit kaltem Wasser, der Ofen für Warmduscher wird erst angefeuert!

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Sonntag 26. Oktober  Ausflug Zedernwald und Berberaffen

Nach über 30 Grad ist es heute merklich kühler geworden, Wolken verdecken teilweise die Sonne und es ist knapp 20 Grad warm. Lange Hosen und wärmere Kleider sind angesagt. Nach dem Mittag fahren wir mit dem Roller in den Wald. Ein verfallenes Kloster, obwohl gemäss diversen Tafeln teilweise saniert, ist unser Ziel im Wald. Affen springen von Baum zu Baum und Hunde bellen uns an. Nicht gerade vertrauenserweckend die ganze Angelegenheit.

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Das nächste Ziel ist ein Park mit Zedernbäumen und vielen Berberaffen am Rande des Ifrane Nationalparkgebiets. Spielplätze, Feuerstellen, Bänke und Tische, viele Einheimische und Marokko Ausflügler geniessen hier den Sonntag.

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Montag 27. Oktober  Rundfahrt Azrou – El Hajeb – Ifrane

Gut gelaunt und gestärkt starten wir zur Rundreise Richtung Azrou. Kurze Städtchenbesichtigung, doch an Weiterfahrt ist nicht zu denken. Batterie des Rollers ziemlich entladen. Mit Taxi Starthilfe ins Womo holen, doch Taxi fährt nicht zum Camping, Grand Taxi für längere Strecke erklärt mir der Taxifahrer. Also laufe ich zurück und man staune, Batterie hat sich erholt und es reicht gerade zum starten!

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Auf dem Weg Richtung El Hajeb stoppen wir wieder auf der Aussichtsterrasse, etwas sichtbarer als auf der Anfahrt mit dem Womo, mir gefällt der Blick auf die vielen kleinen Hügel. Hier oben werden Zwiebeln geerntet und auf Mauern zum Trocknen aufgehängt. Ja, in jeder Tajine hat es Zwiebeln, das braucht ein paar Tonnen das ganze Jahr über.

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Bei den Ain Vittel Quellen, nicht zu verwechseln mit dem Vittel Wasser aus Frankreich, wird Wasser für viele Marokkaner in Flaschen abgefüllt. Es soll therapeutische Eigenschaften aufweisen wie bei Verdauungsproblemen, Hautkrankheiten und altersbedingten Beschwerden. Das ist genau das was ein Rentner der auf die 70 zugeht benötigt, nur wo liegt die Abfüllfabrik? Es ist ein Park angelegt, Händler und Pferde inkl. Reiterbegleitung bieten ihre Dienste an, nebst dem obligaten Parkwächter. Wenn ich dann aber den Abfall sehe der hier im Wasser liegt, zweifle ich an den Heilkräften!

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Ifrane, unser nächster Stopp, bietet der marokkanischen Mittel- und Oberschicht im Sommer angenehme Temperaturen und im Winter die Möglichkeit zum sich im Schnee auszutoben. Der in einen grossen Stein gehauene Löwe stammt aus der Zeit des zweiten Weltkriegs. Über dem Platz de Couronne thront natürlich die Königskrone, ein beliebter Treffpunkt wenn denn Saison ist.

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Die Zeder Gouraud darf natürlich nicht fehlen auf unserer Reise. Der abgestorbene Riese ist über 40m hoch und soll über 1000 Jahre alt sein. Als Hauptattraktion zählen aber die Berberaffen, die so zutraulich sind, dass man sie füttern kann. Den Futterbeutel muss man aber gut in den Händen haben, sonst packen sie einem ruckzuck die Fressalien aus den Händen.

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Dienstag 28. Oktober  Markt in Azrou

Heute ist grosser Markttag in Azrou. Etwa 4-500 Stände sind aufgestellt, wobei Stände leicht übertrieben ist. Man legt Tücher auf den Boden oder spannt für den Sonnenschutz Blachen über die Tische. Ein buntes Durcheinander, die Sprache der Berber herrscht vor, die wir leider nicht verstehen. Aber hier bekommst du alles was man fürs tägliche Leben braucht inkl. Coiffeur. Gemüse, Gewürze, Kleider, Haushaltartikel alt und neu, Pampers und sogar fürs leibliche Wohl wird gesorgt. Am Morgen werden die Tiere gehandelt, diverse Schafe wechseln den Besitzer. Es ist ein wöchentliches Treffen der Berber, nachher lebt man wieder eine Woche einsam irgendwo in den Bergen und Ebenen. Ein kleiner Eindruck mit folgenden Bildern zeigen das Erlebte.

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