Teil 1 Oberentfelden - Assisi
Reise in die Toskana
Mittwoch 10. Mai Oberentfelden - Melide
Nach 3 Kurzferienaufenthalten im Tessin und in Altdorf starten wir nun unsere erste längere Reise südwärts in die Toskana. Gesucht werden Sonne und das Auffrischen alter Erinnerungen, als Bruno 1979 seine damalige Freundin Marianne in Florenz besuchte. Aktuell starten wir mit Regen und eher kühlen Temperaturen. Was für ein irres Gefühl mal ohne Stau und mit 80 km/h durch den Gotthardtunnel zu fahren, da kommt subito Ferienstimmung auf. Wir übernachten auf einem öffentlichen Parkplatz in Melide. Nicht perfekt, aber für zum Übernachten geeignet, auch wenn der Strassen- und Eisenbahnlärm hörbar ist. Kleines Hüngerchen, geschätzte Beifahrerin? Ja natürlich, und schon sitzen wir im Ristorante Grande Fratello beim Bierchen und Pizza. Das fängt ja toll an, unser Ferientrip in den Süden!
Donnerstag 11. Mai Melide – Parma
Vor der Weiterfahrt südwärts spazieren wir dem Lago Lugano entlang, kaufen ein feines Brot in der Pasticceria Tiziano, tanken nochmals Schweizer Diesel und nehmen die Reise auf der Autobahn in Angriff.
Am Zoll wähle ich die Car- und Anhängerspur, so geht’s Ruck-Zuck ohne Wartezeit weiter, ja grosse Fahrzeuge haben manchmal auch Vorteile! Mailand ohne Stau hinter uns und nach dem Mittag erreichen wir den Stellplatz in Parma. Freundlicher Empfang, alle notwendigen Infos erhalten und schon packen wir die Räder und pedalen in die City. Bei wenig Sonnenschein und in wärmender Jacke verpackt erkunden wir die Sehenswürdigkeiten und stärken uns zwischendurch mit einem Panini, bestückt mit was wohl, Parmaschinken natürlich!
Freitag 12 Mai Parma
Eine Fahrt in die Stadt mit dem Velo ist eigentlich nicht erwähnenswert. Hier in Parma erleben wir neue Dimensionen. Ein Trottoir wurde ergänzt mit 2 Velostreifen, teilweise nur 1m breit. Dafür halten die Automobilisten immer an vor der Überquerung einer Strasse, sobald wir Velofahrer angebraust kommen! Das schätzen wir doch sehr. Auf dem Weg queren wir einen Park, wo Oma mit der Enkelin die Tauben füttert, ich habe leider nichts erhalten!
Heute ist Museumstag. Bei sonnigem Wetter knipse ich noch ein paar Bilder draussen, dann besichtigen wir das Theater Farnese. Das barocke Hoftheater wurde 1618 erbaut und bietet Platz für 3000 Personen. Am 13. Mai 1944 durch einen Bombenangriff zerstört, wurde es später detailgetreu rekonstruiert. Eindrücklich dieser Holzbau, dafür bezahlt man gerne 15 Euro Eintritt.
Anschliessend führt der Rundgang durch die National Gallery, wo einem die Bilder der biblischen Geschichte und Ahnengalerie fast erdrücken. Man staunt immer wieder was die Künstler vor langer Zeit schon erschaffen konnten.
Nach so viel Kultur streifen wir noch ein wenig durch die Stadt, genehmigen uns was Süsses zum Kaffee und kurven wieder zum Stellplatz zurück. Ideal gelegen für das Erkunden von Parma, gut parzelliert, Stromanschlüsse und sogar WC- und Duschräume stehen zur Verfügung für 20 Euro den Tag.
Samstag 13. Mai Parma – Florenz
Gemütlich Frühstücken, packen, entsorgen, Einkäufe im Lidl neben dem Stellplatz tätigen und alsbald starten wir die Weiterreise Richtung Florenz bei teilweise recht sonnigem Wetter. Nach Bologna haben wir die Qual der Wahl, touristische Autobahn oder ‘Diretissima’ nach Florenz, wir entscheiden uns auf Grund der Regenwolken für die schnelle Variante. Nachdem wir auf telefonische Anfrage beim Hu Camping keinen Platz bekommen, entscheiden wir uns für den Camping Internationale südlich von Florenz beim Abzweiger Richtung Siena. Freundlicher Empfang an der Reception, sucht euch einen Platz aus, aber bedenkt, es ist alles sehr morastig, es hat viel geregnet in letzter Zeit. Wir finden ganz hinten ein ruhiges Plätzchen das wohl recht nass, aber dank Kieseinlagen befahrbar ist. Der Empfangsdame erklären wir noch wer Chef Aussendienst und wer Ministerin Innendienst ist, was sie lachend zur Kenntnis nimmt und 2h später als wir uns def. Anmelden sofort mit Ministerio Innendienst wieder erkennt. Per Rad tätigen wir noch eine Erkundungsfahrt ins nahegelegene Dorf Galluzo, doch heisst es bald zurück, Regenwolken ziehen auf.
Sonntag 14. Mai Florenz
Bis 14 Uhr regnet es mehr oder weniger, so studieren wir die Toskana Karte und zeichnen all die Orte ein die wir noch erkunden möchten, wenn denn das Wetter sich bessert. Doch plötzlich reisst die Wolkendecke auf und Sonnenstrahlen erwärmen unser Herz. Wir entscheiden uns mit dem Roller Richtung Florenz zu fahren, unseren ersten Stopp legen wir bei der Aussichtsterrasse Piazzale Michelangelo ein. Ein prächtiger Blick auf die Stadt mit Regenwolken im Hintergrund. Von hier oben erkennt man wirklich ein intaktes Stadtbild ohne störende Betonklötze als Hochhäuser getarnt, hoffentlich bleibt das noch lange so erhalten.
Wir fahren noch weiter Richtung Stadt und parkieren bei einem Veloparkplatz. Kaum angehalten spricht uns ein Mann an, für einen Kaffee werde er auf den Roller aufpassen. Ich gebe ihm 1,50 Euro, er meint Kaffee koste 5 Euro, ich sage, das muss reichen. Er spricht noch ein wenig mit uns, verwechselt Schweiz mit Schweden und als wir noch über Fussball spielen erinnert er sich an die letzte WM! Wir laufen Richtung Stadt, stärken uns wie gewohnt mit Kaffee komplett und schon sind wir mitten im Menschengetümmel. Etwas gewöhnungsbedürftig, wir haben das Gefühl heute haben sich alle Touristen Italiens hier versammelt. Ponte Vecchio, Uffizien, Palazzo Vecchio, ja hier ist die Zeit stehen geblieben, das Erbe der reichen Florentiner Familien ist erhalten geblieben.
Erstes schnuppern mit alten Erinnerungen beendet, zurück zum Camp, Nachtessen und mal schauen was der Wetterbericht für morgen für Überraschungen bereithält.
Montag 15. Mai Rundfahrt nach San Gimignano
Die Sonne hat das Zepter übernommen, so starten wir mit dem Roller unsere Rundreise Richtung San Gimignano. Herrlich durch die Hügellandschaft zu kurven, auch wenn man nur einen einfachen Roller steuert und nicht eine Harley!
Eine kleine militärische «Abkürzung» auf Wunsch von meiner Sozia führt uns in die Wildnis der Toskana, doch letztlich finden wir Talstation der Bahn nach Certaldo Alto dank unserem Navi. 1.50 Euro retour für die Benützung der Standseilbahn hoch in das alte Städtchen, das nenn ich sehr günstig.
Weiterfahrt auf kurvenreicher Strasse nach San Gimignano. Ja, jetzt meine alte Honda wie 1979 zu fahren, das wäre ein Erlebnis. Nur wäre Marianne nicht lange meine Beifahrerin, denn wenn früher die Maschine mit irgendeinem Teil leichte Kratzgeräusche auf dem Asphalt verursachte, dann hiess es Halt, ich steige ab! So kurve ich ganz anständig und lasse mich von den schnellen Raketen nicht provozieren. Letzte Kurve und schon erblicken wir das schmucke Juwel auf dem Hügel.
Das Wetter hält, mindestens kein Regen in Aussicht, so entschliessen wir uns auf dem Rückweg via Poggibonsi die Weinstrasse des Chianti zu befahren. Castellina in Chianti erreichen wir nach einer gemütlichen Kurvenfahrt, immerhin fast 600müM.
Heimfahrt via Panzano, Greve in Chianti zum Camping Platz. Küche geschlossen, wir verköstigen uns im Ristorante, das zum Platz gehört. Wirklich zu empfehlen, leckere Pizza, feine Fischmenüs für Marianne und die Flasche Chianti gehört heute einfach dazu.
Dienstag 16. Mai Campingplatz Florenz
Während es in der Emilia Romagna und den Küstengebieten bei Rimini wie aus Kübeln schüttet, erleben wir Landregen und wolkengrau den ganzen Tag. Monatelang kein Regen und nun alles auf einmal, Überschwemmungen und sogar Todesopfer sind zu beklagen. Marianne plant bereits die Weiterfahrt Richtung Spanien! Doch wir bleiben im Moment hier im Trockenen und erleben wie ein Corona-Camper etwas übermütig vom Stellplatz über die halbe Meter hohe Böschung auf den Weg gelangen will, Resultat siehe Bild. Unglaublich, da bleibt nur Kopfschütteln und zu hoffen, dass dir solche Fahrer nie auf der Strasse begegnen. Dank eines kleinen Baggers auf dem Campingplatz konnte er befreit werden. Ohne weiteren Kommentar, hoffen morgen auf etwas besseres Ausflugswetter!
(Corona-Camper=ehemalige Hotelferiengäste die wegen geschlossener Hotels in der Coronazeit auf Wohnmobil umgesattelt haben)
Mittwoch 17. Mai Florenz
Bei trockenem und teilweise sonnigem Wetter starten wir die zweite Stadtbesichtigung von Florenz. Mit dem Roller parkieren wir beim Bahnhof, die Halle hat sich seit Karfreitag Morgen 1979 ca. 05.00 Uhr nicht wesentlich verändert! Damals kam ich mit dem Nachtzug (Stehplatz im überfüllten Zug) von Erstfeld in Florenz an und wurde von meiner Freundin abgeholt. Ja, das waren noch echte Erlebnisse, heute erleben wir eine menschengeflutete Stadt, alle wollen Florenz erkunden.
Die Basilika Santa Maria Novella besichtigen wir nur von aussen. Auch hier ist die Marmorfassade beeindruckend und der Platz vor der Kirche noch nicht mit Menschen überfüllt.
Die Medici-Kapellen besichtigen wir auch von innen. Wer konnte sich schon eine eigene Grab-Kapelle leisten ausser den Medicis! In der neuen Sakristei bestaunen wir die Skulpturengruppe von Michelangelo, einzigartig die Ausstrahlung dieser Kunstwerke und ihre Symbolkraft.
Im Mercato Centrale stärken wir uns bevor wir uns nun bei bereits wieder bedecktem Himmel zum Dom aufmachen. Die Warteschlange für den Einlass ist enorm, so bestaunen wir alles von aussen und amüsieren uns an den vielen Touristen und helfen gerne beim Knipsen von Paaren mit Domhintergrund. Hat man halt, wenn man eine professionelle Canon an der Hand trägt!
Den Giardino Boboli und den Palazzo Pitti müssen wir verschieben, da nur bis 17.30 Uhr geöffnet, ja vielleicht halt morgen.
Donnerstag 18. Mai Rollerrundfahrt Prato – Castiglione die Pepoli – Pistoia
Sonnenstrahlen wecken uns, und schon plant der Aussenminister wieder eine Programmänderung. Blick mit der Drohne auf die naheliegende Kirche beim Camp, Wetter gut.
Wir starten mit dem motorisierten 2-Rad Richtung Prato. Hier besichtigen wir den Dom mit der speziellen Aussenkanzel. Prato ist heute der wichtigste Produzent von Textilien, allerdings heute von chinesischen Einwanderern produziert.
Die Fahrt führt nun in kurvenreicher Strecke in die Berge, in Vernio mit Fotostopp. Leider verdunkelt sich der Himmel, hoffentlich setzt kein Regen ein!
Kaffeepause in Castiglione bei kühlen Temperaturen, dafür kosten hier 2 Cappuccini mit Aqua keine 5 Euros, in Florenz mehr als das Doppelte. Wäre schön, wenn es schöner wäre!
Also weiter rauf und runter Richtung Pistoia, und schon wird auf der anderen Bergseite das Wetter wieder besser. Herrlicher Blick auf die Talebene Richtung Florenz.
In Pistoia staunen wir wie wenig Touristen es hat im Vergleich zu Florenz. Vor allem hören wir Einheimische die italienisch sprechen! Richtig gemütlich schlendern wir durch das Städtchen, so stellen wir uns das vor, nicht diese Masse von Menschen wie in Firenze.
Bis Mitternacht, Frau Innendienst schläft bereits, schaue ich den Halbfinal im Fussball FC Basel – AC Fiorentina. 1:3 verloren in der 129. Minute der Verlängerung. Geschieht den Basler Fans recht, haben sie doch in Florenz zum x-ten Mal Gebäude und Einrichtungen beschädigt, geschweige von den Schweinereien bei ihren Fanmarschen durch die Innenstadt. Wo führt dieses Verhalten hin? Und alle schauen ratlos zu und niemand von der Clubführung verurteilt dieses Verhalten, geschweige denn kommen für die Schäden auf. Wobei die Fans anderer Clubs kein Haar besser sind!
Freitag 19. Mai Florenz Palazzo Pitti und Giardino di Boboli
Nachdem es bis gegen 13 Uhr geregnet hat, brechen wir doch noch auf und besichtigen den Palazzo Pitti. Vorerst erleben wir jedoch noch den Abschleppservice unseres Nachbarn, der etwas gar übermütig in die Wiesenlandschaft gefahren ist. Die junge Beifahrerin versuchte mit Flip-Flops verzweifelt das Womo anzustossen! Der Bagger des Campingbetriebs schaffte das mit etwas weniger Mühe, aber tiefen Gräben.
1440 von Brunelleschi für die Familie Pitti erbaut, zwangen die Medici ihn zum Verkauf, worauf es nochmals erweitert wurde. Heute sind mehrere Museen im Gebäude verteilt, man staunt einfach nur, zig Bilder grosser Künstler sowie die erdrückende Fülle der Räume mit den Deckenbilder.
Angegliedert ist eine riesige Gartenanlage, der Giardino di Boboli mit Amphitheater, Neptunbrunnen und diversen Gartenanlagen, die allerdings Nachholbedarf bei der Pflege bedürfen.
Zum Abschluss lassen wir uns nochmals von der Campküche verwöhnen, Maria, die Chefin dankt uns mit Händedruck beim Abschied für unseren Besuch.
Samstag 20. Mai Florenz – Arezzo
Wir brechen unsere Zelte in Florenz ab, traurig, sogar der Himmel weint zum Abschied, wie schon ein paar Mal die letzten Tage. Auf der Autostrada fahren wir gut 60 km nach Arezzo. Meine Angst, dass der Stellplatz überfüllt sei ist unbegründet, als wir gegen Mittag ankommen sind nur 3 Camper auf dem Stellplatz. Kein Frühstück erklärt mein Frauchen, wir brechen in die Stadt auf und genehmigen uns gleich das Mittagessen in einem kleinen Bistro. Der Himmel ist bedeckt, ein paar Regentropfen fallen, wir bummeln durch die Stadt. Unglaublich, wir müssen nicht hochlaufen, diverse Rolltreppen befördern uns vom Parkplatz bis oben zum Stadteingang!
Allerdings etwas Fitness würde auch nicht schaden, machen wir beim nächsten Mal. Da und dort ein Foto knipsen, etwas den Touristen zuschauen beim Apero in der Gasse, doch wir ziehen bald ins Womo und verspeisen ein feines Entrecote mit Bratkartoffeln. Italienisches Fleisch, alles andere ist Beilage!
Sonntag 21. Mai Arezzo – Passignano sul Trasimeno
Das Wetter ändert tatsächlich, für die nächsten Tage ist Sonnenschein mit Gewitter gegen Abend angesagt, also sogenanntes Tagesgangwetter. Hier in Arezzo möchte ich noch ein paar Bilder knipsen mit Sonnenlicht, so «wandern» wir inkl. Rolltreppenunterstützung nochmals Richtung Städtchen. Von der Festung Fortezza Medicea hat man eine herrliche Aussicht auf die umliegenden Hügel sowie die Stadttürme. Auf dem Piazza Grande geniessen wir unseren Frühstückskaffee inkl. Vanille-Croissant!
Zurück auf dem Stellplatz fahren wir los Richtung Lago Trasimeno. Als 1.Klasse Hauptstrasse angegeben holpern wir über den besseren «Feldweg» südwärts. Unser Ziel ist der Camping la spiagga in Passignano sul Trasimeno. Schönes Plätzchen mit grosszügigen Parzellen, da fühlt sich Marianne sofort wohl und wir bleiben hier wohl ein paar Tage. Mit dem Roller werden wir Perugia, Assisi und Cortona besuchen und Radtouren sind hier auch möglich, vielleicht sogar um den ganzen See!
Montag 22. Mai Radtour um den Lago Trasimeno
Kaum habe ich Marianne den Vorschlag betreff Radtour um den See unterbreitet, steht sie schon startbereit neben dem Womo! Rund 60km Radweg auf meist guten Radwegen, das macht richtig Spass. Startpunkt Passignano, das sich im Vormittagslicht von seiner besten Seite präsentiert.
Die Strecke ist praktisch flach, also sind keine grossen konditionelle Anforderungen vorausgesetzt, einzig der Akku des E-Bikes sollte geladen sein. Immer wieder präsentieren sich die Blicke Richtung See, es macht echt Spass.
Kurz vor Castiglione del Lago scheppert es an meinem Fahrrad. Ein 4cm langer Metallstift hat sich in meinen Pneu gebohrt! Innert ein paar Sekunden ist die Luft draussen, es heisst etwa 3km schieben bis zum Velomechaniker Valentini im Ort. Da er erst um 15.30 Uhr öffnet verpflegen wir uns in Castiglione und vom Zuckerbäcker bekommen wir nur die beste Empfehlung für den Mechaniker. Tatsächlich, etwa eine halbe Stunde braucht er für die Reparatur, 15 Euro, sei etwas kompliziert gewesen, den Zahnriemen anstelle Kette hat er noch nie gesehen! Aber super Arbeit und wir können die letzten gut 20km heimradeln.
Dienstag 23. Mai Ausflug Cortona
Am frühen Morgen spüren wir die «Strapazen» der gestrigen Velotour, es braucht einige Zeit bis wir in die Gänge kommen. So starten wir erst kurz vor Mittag mit dem Roller nach Cortona. Das Städtchen mit gut 20'000 Einwohnern klebt richtig am Berg, aber mit dem Benzinesel kurven wir gemütlich hoch.
Mit dem 2-Rad fährt man bis zur Fussgängerzone und findet immer noch problemlos einen Parkplatz. So schlendern wir durch die Gässchen und bestaunen die verschiedenen Sehenswürdigkeiten wie den Palazzo Comunale oder verschiedene Kirchen.
Zum Abschluss kurven wir noch zur Basilica die Santa Margherita hoch. Schöner Blick in die Ferne mit See und viel Landwirtschaftsfeldern.
Vor dem herannahenden Gewitter kurven wir wieder zurück zum Camp, keine Stunde später giesst es Kübeln und sogar Hagelkörner fallen vom Himmel. Plötzlich ein ohrenbetäubender Knall, keine 50m von uns hat der Blitz in eine Tanne eingeschlagen und diese halbiert. Feuerwehrleute arbeiten bis 23 Uhr an der Beseitigung des getroffenen Baums.
Mittwoch 24. Mai Ausflug Assisi
Nebelreste vom intensiven Gewitter begleiten uns auf den knapp 60km nach Assisi. Die Stadt des Heiligen Franziskus und der Heiligen Klara ziehen natürlich viele Pilger und Touristen an. Auch zahlreiche Schulklassen sind unterwegs und interessieren sich mehr oder weniger für die Geschichten der Heiligen.
Die Spuren des Erdbebens vom 26. September 1997 sind nicht mehr sichtbar, die kulturellen Güter wurden restauriert und wir bestaunen die eindrücklichen Bauten. Die ganze Stadt auf einem Hügel erbaut gefällt uns sehr, ein Kraftort wie er im Buche steht. Wir streifen durch die Gassen mitten in all den Menschen.
Nach einer Kaffeepause besteigen wir noch die Burg Rocca Minore, hier oben erleben wir eine herrliche Rundsicht.
Zum Abschluss besuchen wir die Basilica di S.Francesco. Einfach gewaltig dieses Bauwerk mit Kirchen auf 2 Ebenen sowie die Krypta, wo Franziskus seine letzte Ruhe gefunden hat.
Schon verdunkelt sich der Himmel wieder und wir entscheiden uns zurückzukehren. Zum Glück heute nur mit vereinzelten Regentropfen.