Teil 2 Assisi - Oberentfelden

Reise in die Toskana

Donnerstag 25. Mai  Ausflug Perugia

Vor unserer Weiterreise besichtigen wir noch Perugia, Hauptstadt der Region Umbrien. Mit dem Roller fahren wir praktisch ins Zentrum, wie gewohnt hier in Italien. Man fährt so lange bis wir Roller an den Strassenrändern aufgestellt finden, dort parkieren wir auch, ab und zu übersieht man geflissentlich ein Fahrverbot! Es sind wieder viele Schulklassen und Reisegesellschaften unterwegs, aber es verteilt sich gut in der Stadt. Der Fontana Maggiore, ein Marmorbrunnen mitten im Zentrum, war Wasserquelle früher für alle Bewohner.

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Dom und Palazzo die Priori werden eifrig geknipst, doch wir ziehen in die Unterwelt. Der Pozzo Etrusco, ein Wasserreservoir der Etrusker, die einen unterirdischen Brunnen gebaut haben.

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Mittagslunch im Ristorante Il Giurista, ein kleiner Gourmettempel, aufgetischt in einem Gewölbekeller, wir haben seit Jahren nicht mehr so fein gegessen, sehr zu empfehlen! Der Arco Etrusco, das Stadttor, das 300 Jahre vor Christus gebaut wurde, fasziniert wie die Rocca Paolina, eine Festung aus dem 16. Jahrhundert.

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Noch ein wenig spazieren der Stadtmauer entlang und wir fahren zurück vollgepackt mit Eindrücken.

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Freitag 26. Mai  Passignano sul Trasimeno – Montepulciano

Wir packen unsere Siebensachen, Roller verladen und los geht’s westwärts. In Chiusi erkunden wir etruskische Vergangenheit. Ein unterirdisches Labyrinth zur Wasserversorgung, entdeckt wurde es von einer Adelsfamilie, die es als Weinkeller und Arbeits- sowie Lagerraum für ihre Angestellten ausbauten. Auch das Etruskermuseum zeigt uns auf was Leute vor fast 3000 Jahren schon herstellen konnten.

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Unsere Unterkunft für die nächsten paar Tage ist ein abgelegener Stellplatz beim Restaurant Buca Vecchia, mitten in den toskanischen Hügeln. Ruhe pur und wunderbare Aussicht mit Sonnenuntergang, da wird meine Seele schon fast romantisch!

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Samstag 27. Mai  Ausflug Montepulciano

Nach einer sehr ruhigen Nacht auf dem Stellplatz, man hörte sogar die Mücken schnarchen, besichtigen wir Montepulciano mit dem Roller.

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Mit dem 2-Rad Gefährt kann man wirklich bis in die Fussgängerzone fahren, ein praktischer Vorteil, den wir gerne annehmen. Die Touristenstrasse führt quer die Stadt hoch, es gilt einige Höhenmeter per pedes zu bewältigen, was zwangsläufig zu Hunger und Durst führt. Wird ganz oben auf der Piazza Grande gestillt, nicht qualitativ hochstehend, dafür mit schönem Ausblick.

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Den Abend beschliessen wir mit Grilladen auf dem Stellplatz inkl. Sonnenuntergang à Discretion!

 

 

Sonntag 28. Mai  Rundfahrt Montepulciano – Radicofani – San Casciano dei Bagni

Unsere Rundfahrt von ca. 100km führt uns südwärts via Pienza, das wir morgen besichtigen wollen.

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Erster Halt in Radicofani. Ein kleines Dörfchen mit einer Burg die über alles wacht. Es ist gerade feierlicher Gottesdienst mit den Erstkommunikanten, da wollen wir nicht stören und halten Apero in der Gartenwirtschaft.

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In Celle sul Rigo wollen wir Mittagspause beim Pici-Essen machen. Geschätzt 300 Personen stehen für die Pasta Spezialität an, das um ca. 13.30 Uhr.

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Wir entscheiden uns weiter zu fahren nach San Casciano dei Bagni. Den freien Platz draussen erhalten wir Ausländer nicht, sei angeblich reserviert als 2 Töff-Fahrer aufstehen und wir uns setzten wollen. Nun ja, die Pasta war iO, das Restaurant fast auf den letzten Platz gefüllt, was will man da wählerisch sein.

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Via Sarteano führt unser Weg heimwärts, mit Kaffee und Desserthalt in Montepulciano. Habe ich meiner Sozia versprochen, und Versprechen muss man halten, sonst kriegt man früher oder später Ärger!

 

 

Montag 29. Mai  Montepulciano – San Giovanni d’Asso

Etwas wehmütig verlassen wir unseren Übernachtungsplatz, so traumhaft in der Natur zu Campen, das findet man eher selten im Süden. Wir verladen den Töff nicht auf den Anhänger, es gibt Begleitschutz für das Womo bis Pienza. Parkplatz direkt neben dem Städtchen und schon erkunden wir eine der Perlen unserer Reise im Orcia-Tal gelegen. Seit 1996 ist das historische Zentrum UNESCO Weltkulturerbe, seit 2004 auch das Tal. Pienza hiess früher Corsignano, Papst Pius II., früherer Name Piccolomini, liess die Stadt umgestalten und die Hauptbauten erstellen, und benannte die Stadt gleich um. Dom, Rathaus sowie die beiden Palazzi Vescovile und Piccolomini. Der Laie staunt woher ein Papst so viel Geld haben konnte um sich sein eigenes Städtchen zu bauen?

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Gestärkt mit kleinem Pranzo kurven wir getrennt auf den Campingplatz Il Treccolo in San Giovanni d’Asso. Das waren gesamt gut 30km, hat sich der Verlad kaum gelohnt. Schöner gestalteter Platz, teilweise Stellplätze durch Hecken getrennt, einfache Sanitäranlagen, leider keine Grauwasserentsorgung! Ab 1. Juni ausgebucht, die «Gümeler», sprich Radfahrer kommen.

 

Dienstag 30. Mai  Ausflug Siena

Siena, eigentlich nach Florenz geplant, infolge der Regenwoche Route geändert, steht heute auf dem Programm. Gut 40 km mit dem Roller, Parkplatz fast auf dem Piazza del Campo, so wie es sich für einheimische 2-Rad Akrobaten gehört! Für uns so was der Höhepunkt unserer Toskana Reise. Die Eindrücke des Platzes sowie des Doms von Siena bleiben einem für immer in der Seele eingebrannt. Man stelle sich mal geistig vor wie es zu und her geht, wenn das Palio, das Pferderennen ohne Sattel der 10 Contrade, Stadtbezirke, 2x im Jahr über die Bühne geht.

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Der Dom, eines der bedeutendsten Bauwerke gotischer Architektur in Italien, sollte eigentlich die grösste Kirche der Welt werden. Der heutige Dom war im ursprünglichen Plan nur ein Seitenschiff, nur, die finanziellen Mittel sowie die statischen Probleme reichten nicht für die grössenwahnsinnige Fertigstellung. Das, was aber gebaut wurde im Verlaufe der gut 150 Jahre im 13. Und 14. Jahrhundert, ist ein unglaubliches Bauwerk.

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Wir machen das, was fast alle Touristen in Siena machen, knipsen Bilder, trinken zwischendurch einen Kaffee im Stehen und flanieren durch die Gassen. Auch hier testen wir die Schindler Rolltreppen, die vom Parking uns wieder hoch fast direkt vor den Dom führen. Das nenn ich einfach perfekten Service für die AHV Besucher. Übrigens, runter sind wir zu Fuss, ja man soll ja die feinen Desserts auch irgendwie verbrennen!

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Heimfahrt über die Senesi Kreten, etwas eiliger als gewohnt, das Gewitter naht, wir schaffen es knapp. Morgen wollen wir diese landschaftliche Schönheit bei Sonne erleben.

 

 

Mittwoch 31. Mai  Ausflug Crete Senesi – Abbazia Monte Oliveto

Bereits am Morgen schwirren überall Regenwolken auf dem Meteo-Radar umher. Wir lassen uns überraschen und kurven die Hügelstrecke hinauf um die Senesikreten zu knipsen. Toskanische Landschaft pur, eindrücklich was uns da präsentiert wird.

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Ein paar Kilometer weiter besichtigen wir die noch aktive Abtei Monte Oliveto Maggiore. Die Ruhe, die hier ausstrahlt, ist das pure Gegenteil zur Tourismushektik von gestern in Siena. Schön dass es solche Kraftorte gibt.

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Im nahegelegenen Ristorante La Torre entscheiden wir uns kurzfristig das ausgefallene Frühstück in Form eines feinen Mittagessens nachzuholen. Ja, die italienische Küche begeistert uns, auch wenn ich persönlich langsam Pasta gesehen habe. Aber das können sie kochen, Fleisch, na ja, das grilliere ich lieber selber.

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Donnerstag 1. Juni  San Giovanni d’Asso – San Quirico d’Orcia

Nur gut 30km ziehen wir weiter auf den Stellplatz der Gemeinde San Quirico d’Orcia. 15 Euro bezahlt man für 24h oder 7.50 Euro für 6 Stunden, andere Möglichkeiten kennt die Parkuhr nicht, so bleiben wir halt über Nacht und werden im Städtchen das Abendessen geniessen. Ich fahre mit dem Roller, Marianne mir nach, so parkieren wir subito, packen unsere Siebensachen und brausen nach Montalcino, immerhin 567müM. Es ist Markttag, immerhin 7 Stände habe ich gezählt! Wir streifen durch die Gässchen auf der Suche nach Kaffee und Crème-Croissants, mein Magen knurrt und ich werde langsam aber sicher unausstehlich. Die Bar direkt beim Parkplatz hat meiner Angebeteten leider nicht gepasst, kein Gebäck. Na ja, dafür zuunterst in der Stadt erhalten wir das Gewünschte in Perfektion, gestärkt stapfen wir wieder den Berg hoch, überall könnte man den berühmten Brunello degustieren, Flaschenpreise zwischen 30 – 300 Euro!

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Geplant ist eine Rundfahrt über Hügel und Täler, nur machen uns die Gewitterwolken einen Strich durch die Rechnung, wir müssen den gleichen Weg zurück unter die Räder nehmen. So erkunden wir alternativ San Quirico, das sich klein aber fein präsentiert.

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Freitag 2. Juni  San Quirico d’Orcia – Pitigliano

Nach etwas unruhigem Schlaf, das superfeine Nachtessen gestern Abend in der Trattoria Toscana «Al Vecchio Forno» lag inkl. Dessert und allem drum und dran etwas auf, starten wir unsere nächste Etappe nach Pitigliano. Nationalfeiertag in Italien, teilweise sind die Läden offen, teilweise geschlossen, gearbeitet wird auch, da haben wir unseren 1.August doch etwas feierlicher. Kaum ein paar Kilometer später dirigiere ich Marianne in die falsche Richtung, Fahrerwechsel, retour eine Strasse hoch, sorry, aber ich mische mich nicht mehr in die Angaben des Navis ein! Castiglione d’Orcia präsentiert sich mit seiner stolzen Burg hoch oben.

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In Castel del Piano gibt es Frühstück mit anschliessendem Städtchenbummel inkl. toller Aussicht nordwärts über alle Toskanahügel.

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Arcidosso bewundern wir nur aus der Ferne, wenn wir jeden Flecken besuchen möchten, den wir von weitem sehen, wären wir ein ganzes Jahr lang unterwegs!

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Unterwegs entscheiden wir uns die geplante Route zu ändern, die Therme in Saturnia wäre doch noch ein Besuch wert, oder? Schon der Stellplatz ist hoffnungslos überfüllt, also rechtsumkehrt. Was wir dann aber bei der Therme erblicken schreckt uns definitiv ab, sicher 1000 Leute suchen sich irgendein nasser Flecken, um gratis im heissen Thermenwasser zu baden. Leider können wir nicht anhalten mit unserem Gefährt, diesen Fleischberg hätte ich nur zu gerne für die Nachwelt im Bild erhalten. Nach gefühlt 3h Kurvenfahren erreichen wir Pitigliano, und fast wird uns die letzte Haarnadelkurve zum Verhängnis. Marianne muss aussteigen, ich rückwärts manövrieren mit dem Anhänger unter Beobachtung von hundert fachkundigen Automobilisten, Glück gehabt, wir schaffen es im 2. Anlauf.

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Einfach eindrücklich wie hier Menschen früher so auf dem Felsen ihr zuhause aufgebaut haben. Wir schlendern durch die engen Gässchen, kaufen ein feines Dessert für nach dem Nachtessen, hören dauernd Donnergrollen, aber Regentropfen fallen keine.

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Samstag 3. Juni  Pitigliano – Gianella

Nachdem auf dem nahegelegenen Kilbiplatz Ruhe eingekehrt ist, verbrachten wir eine ruhige Nacht auf dem Parkplatz. Wir entscheiden uns die etwas längere Route Richtung Lago Bolsena – Montalto unter die Räder zu nehmen. Plötzlich entdecke ich etwas Weisses am Strassenrand, Marianne meint das sei Schaum vom Regen, nein, beteure ich, das sind Reste vom Hagelschauer von gestern. Tatsächlich, teilweise bis 20cm hoch liegen noch Haufen am Rand, da muss ja ordentlich was runtergekommen sein. Wir erreichen den Stellplatz «Parco Sosto Lanini» in Giannella bei der Halbinsel Monte Argentino. Der Platz sieht sehr gefüllt aus, doch wir haben Glück, wir erhalten den einzigen freigewordenen Platz von heute Morgen! 1 Minute später, und die beiden Womos, die zufahren, hätten uns den Platz weggeschnappt. Glück gehabt, die Italiener machen langes Wochenende wegen dem Feiertag vom Freitag. Das Platzpaar ist sehr freundlich und erklärt uns alles was notwendig ist, ein top Plätzchen hier an der Meeresküste, sehr zu empfehlen!
Am Nachmittag wollen wir den Giardino dei Tarocchi von Niki de Saint Phalle besuchen. Die Warteschlange bei der Kasse veranlasst uns, gestärkt mit einem Gelati, weiter in den Ort Capalbio zu fahren. Den Besuch werden wir am Montag nachholen, dann sind die Italiener wieder am Arbeiten und die Beamten wieder im Büro. Hübsch wie viele der Hügelörtchen hier in Italien, schöne Restaurants, die abends auf ihre Gäste warten, das gefällt uns besser etwas weg vom Touristenrummel.

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Zurück zum Stellplatz, Grill anschmeissen, Kalbskoteletts drauf, ach können Urlaubstage schön sein!

Sonntag 4. Juni  Radtour Orbetello

Der Himmel zeigt sich eher bewölkt bis bedeckt, es soll Regen aufkommen. Bei angenehmen 28° radeln wir auf einem Radweg (man staune, das gibt’s auch in Italien) nach Orbetello. Ein Veteranentreffen, begleitet von Polizeieskorte, präsentiert Oldtimer verschiedener Marken. Die älteren Semester haben teilweise etwas Mühe mit Parkieren.

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Die Einheimischen flanieren durch die Gassen oder geniessen ihren Sonntagskaffee in einer der zahlreichen Bars. Im Sommer wird da richtig was los sein, wenn alle Campingplätze besetzt sind.

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Zurück auf dem Stellplatz verlässt ein Womo nach dem anderen den Platz, das verlängerte Weekend neigt sich dem Ende zu. Unser Nachbar putzt etwa 3 h das Womo und verpackt alles ordentlich, seine Frau Innendienst sitzt gelangweilt auf einem Stuhl und interessiert sich nicht für die grosse Arbeit ihres Mannes. Da schätze ich mein Frauchen sehr, die weis was sie an ihrem Arbeiter hat. Cupfinal, spannend bis zum Abpfiff, YB – Lugano 3:2, Gratulation nach Bern, der Match war aufregend, so lassen wir den Tag gemütlich ausklingen mit einem einfachere Z’Nacht.

 

 

Montag 5. Juni  Besuch Tarotgarten von Niki de Saint Phalle

Wir fahren nochmals Richtung Süden um den Kunstgarten von Niki de Saint Phalle zu besuchen. Auch heute stehen zahlreiche Besucher am Kassenhäuschen an, Online Tickets sind gefragt. Doch wir warten nur gut 15 Minuten und wir können den Park besichtigen. Die Künstlerin wurde 1930 geboren und war in zweiter Ehe mit Jean Tinguely verheiratet. Bekannt wurde sie vor allem mit ihren Nana-Figuren, eher voluminöse weibliche Körper mit überdimensionierten Geschlechtsmerkmalen. Der Baubeginn des Parks ist auf 1979 datiert, 1998 wurde er für die Öffentlichkeit freigegeben. Die 22 Tarot-Figuren sind teilweise als Gebäude konzipiert, Niki lebte zeitweise in einem dieser Häuser.

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Als Abschluss gönnen wir uns im naheliegenden Restaurant L’Oste Dispensa ein feines Nachtessen. Direkt am Meer, Terasse leider ausgebucht, Fischmenüs sehr zu empfehlen!

 

 

Dienstag 6. Juni  Inselrundfahrt Monte Argentario

1979 fuhren wir mit der 750er Honda um die Insel, teilweise Naturstrasse, sogar eine grosse Schlange wollte uns den Weg versperren und schlängelte sich vor uns über die staubige Naturstrasse. Das wollen wir heute wiederholen, wenn möglich ohne Schlange! So steuern wir Porto Ercole an, wo uns ein führerloser Kleinlastwagen mitten in der Strasse den Weg versperrt. Vermutlich rollte er selbständig dorthin, Wagen sehr schmutzig, schon lange nicht mehr bewegt, Fall für Polizei. Das schmucke kleine Städtchen gefällt, gesichert wird es von je einer Burg rechts und links des Hafens.

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4 Deutsche Motorradfahrer mit ihren recht geländegängigen Töffs berichten von ihrer Bachbettfahrt über 3km Naturstrasse. Als sie unseren Roller sehen schütteln sie den Kopf und meinen, das wird schwierig, vor allem zu zweit auf dem Roller. Marianne hört das, klare Ansage, wir kehren um, schliesslich wollen wir am 17. Juni gesund unser 2x66 Jahre Fest feiern. Es wäre doch so schön um die Insel …..

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Über Porto San Stefano nehmen wir 2 Hälfte der «Umrundung» in Angriff, der erste Teil mit komplett neu geteerter Strasse, die weiteren Kilometer immer holpriger und löchriger, es schüttelt uns richtig durch. Aber die tollen Ausblicke auf Inseln und Meer entschädigen für die Reisestrapazen, es sieht wirklich echt super aus, die Blicke aufs Meer. Insel Giglio, erlangte «Berühmtheit» mit der gestrandeten Costa, erblicken wir auch wie weiter nördlich Elba.

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So kehren wir wieder um, keine Umrundung, ist besser so, wir werden älter und weiser und gehen keine Risiken mehr ein. Auf dem Camp laden wir Roller und Räder auf, morgen reisen wir Richtung Heimat zurück.

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Mittwoch 7. Juni  Gianella – Ovada

Rund 400 km Rückreise stehen heute auf dem Programm, so heisst es zeitig Abschied nehmen. Wir können den familiären Platz sehr empfehlen, auch wenn er einfach, aber gemütlich eingerichtet ist. Der Besitzer persönlich hilft uns beim Ausfahren auf die Strasse, das ist doch einfach super Service.

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In Castiglione della Pescaia gibt es Frühstücksbrunch. Plötzlich guckt ein älterer Herr ins Womo und frägt woher wir kommen. Marianne lädt ihn zu einem Kaffee ein und wir erfahren, dass er inzwischen 91 Lenze zählt, eine 25 Jahr jüngere Freundin hat und schon zig Mal Ferien hier mit seiner verstorbenen Frau verbracht hat. Immer wieder spannend die Begegnungen. Bald erreichen wir die Autobahn, tuckern weiter und weiter, überqueren in Genua die neue Morandibrücke und erreichen den Parkplatz in Ovada. Die Gemeinde stellt hier Plätze für PW und Womos gratis zur Verfügung.

 

 

Donnerstag 8. Juni  Ovada – Locarno

Kaffee und Croissants verzehren wir noch in der Stadt bevor wir weiter nordwärts Richtung Schweiz fahren. Die E25 ist eine unserer Lieblingsstrecken, so können wir Mailand umfahren, wenig Verkehr und gute Strassenverhältnisse. Einzig die engen Stellen am Lago Maggiore benötigen etwas Nerven, doch immer schön mit der Ruhe, nur keine Hektik wenn mal ein etwas grösserer Reisecar aufkreuzt.
Vor Stresa erblickt Marianne Marktstände, da bleibt mir nur noch eine einzige Möglichkeit, schnellst möglichst einen Parkplatz finden! Gesagt, getan, Räder abladen, Markt leerkaufen, zurück, verspäteter Zmorgebrunch und 2h später nehmen wir die letzten Kilometer nach Locarno in Angriff.

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Der Stellplatz wurde erweitert und etwas modernisiert, gute Entsorgungsstelle, Fr. 24.- für 24h und das mitten in Locarno.

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Freitag 9. Juni  Locarno – Oberentfelden

Wir fahren früh los, heute Nachmittag um 14 Uhr ist die Trauerfeier unserer ehemaligen Hausmeisterin Hannelore Kyburz. Marianne besuchte sie noch vor unserer Abreise und sagte mir dann schon, vermutlich wird sie sterben, der Krebs hat wieder mal gewonnen. Ja, hat gepasst wieder mal südwärts alte Erinnerungen auffrischen. Auch wenn Marianne nach ein paar Regenstunden schon nach Spanien wollte bin ich froh dass ich mich durchgesetzt habe und wir in der Toskana geblieben sind!