Teil 1 Oberentfelden - Brüssel

Reise in die Beneluxländer

Mittwoch 23. April  Oberentfelden - Colmar

Zum Start in die Reisesaison 2025 starten wir nordwärts Richtung Luxemburg - Belgien.
Gut vorbereitet ist halb gereist, lautet mein Motto zu unserer Reise Richtung Benelux. Marianne sieht das eher etwas lockerer und sieht den Weg als Ziel. Da wir uns aber blendend verstehen ergibt es sich eh wie es uns gerade passt. So planten wir eigentlich heut bis Saarbrücken zu fahren um uns in der dortigen Therme noch zu waschen von unserem «Pack- und Aufräumstress», doch reichte heute der Diesel «nur» bis Colmar, eigentlich so geplant bei der ersten Version. Wir parkieren auf dem Stellplatz Air Only Park in Colmar. 16 Euro inkl. Kurtaxe ohne Strom auf dem gut gelegenen Platz mit grossen Stellplätzen auch für die Extra-Large Versionen unter den Wohnmobilen. Verspätetes Frühstück und ab ins Städtchen bevor der Regen einsetzt. Colmar präsentiert sich österlich herausgeputzt, hat mir ausserordentlich gefallen die Osterhasendekorationen. Gestärkt mit Flammkuchen bei «Hansi» trotten wir schon leicht müde nach Hause, also mit Hause meine ich natürlich zurück zu unserer fahrbaren 2 ½ Zimmerwohnung. Wohnküche mit Essraum / Schlafgemach und separatem Toilettenraum, echt komfortabel fühlt sich das an.

A 001

A 002

A 003

A 004

A 005

 

Donnerstag 24. April  Colmar – Kleinblittersdorf

Wie sammelt man Punkte bei seiner Liebsten? Ähnlich wie mit der Coop-Superkarte! Zur Reiseplanung gehören auch spontane Entscheidungen. So plane ich unseren Brunch-Stopp in Obernai mit anschliessendem Besuch des Städtchens. Per «Zufall» ist heute gerade Markttag, und mit solchen Reiseeinlagen sammelt man eben Punkte! Alles klar? Das Städtchen gefällt sehr, die Riegelhäuser sind sauber restauriert, so schlendern wir durch die Gassen. Für unterwegs decken wir uns mit einer kleinen Süssigkeit ein und kurven dann zum Stellplatz der Saarland Therme. 15 Euro Parkgebühr inkl. Entsorgungsmöglichkeit aber ohne Strom. «Nur» 1 Euro pro kWh, das sparen wir uns, dafür habe ich Solarpanels inkl. 2 Akkus sowie Wechselrichter eingebaut. 27.50 Euro für 2 Stunden Einweichen und Waschen in der Therme, eher teuer für Deutschland. Die «Badewannen» präsentieren sich im Orientalischen Look, und das in Deutschland! Nachtessen in der Bliesgau Scheune, können wir ebenfalls nur empfehlen.

A 006

A 007

A 008

A 009

 

Freitag 25. April Kleinblittersdorf – Luxemburg

Die vom Wetterfrosch prophezeite Sonne lässt noch auf sich warten. Was solls, bei uns scheint immer die Sonne irgendwo! Auf der Autobahn via Saarbrücken geht’s zügig der Grenze entgegen. Bereits 2x meldet sich der Benzinwächter, nur noch wenig Treibstoff vorhanden. In Schengen direkt an der Mosel kriegt unser Womo Frühstück, 67L, mei hat der aber Durst! Auch Gas wird aufgefüllt, nun sind wir für die nächsten Tage gerüstet. Irgenwie verpasse ich die richtige Auffahrt zurück zur Autobahn, so führt uns das Navi der Mosel entlang einen kleinen Umweg Richtung Stadt Luxemburg. Vor Mittag erreichen wir den Campingplatz Kockelscheuer, angeblich ziemlich ausgebucht übers Wochenende, wir kriegen aber noch ein Plätzchen. Mit Gratisbus Nr. 18 fahren wir in die Stadt und erkunden auf dem Unesco-Weltkulturweg verschiedene Sehenswürdigkeiten. Spargelsuppe zum z’Nacht und zurück mit dem Bus auf den Campingplatz.

A 010

A 011

A 012

A 013

A 014

A 015

A 016

A 017

A 018

 

Samstag 26. April  Luxemburg – Berdorf

Wir starten Richtung Luxemburgische Schweiz, zum Wanderparadis Mullerthal-Trail. Manchmal benötigt man etwas Glück beim Stellplatzsuchen. Der Quick-Step Platz neben dem Camping Martbusch wird bei unserem Eintreffen gerade ein Platz frei. Camping wäre ausgebucht, so bezahlen wir 15 Euro für den Platz und ab in die Wanderschuhe. Auf verborgenen Pfaden schlängelt der Weg sich durch Wald und Felsformationen, eine Idylle pur, entsprechend viele Leute haben die gleiche Idee. Teilweise ist der Weg recht matschig, mit unserem Schuhwerk sind wir richtig ausgerüstet.

A 019

A 020

A 021

A 022

A 023

A 024

A 025

In Echtracht freut sich der Schreibende auf Kaffee und Kuchen. Während ich meinen Rucksack ordne (unter anderem die nichtbenötigten Wanderstöcke verstaue) sehe ich bereits ein Kaffeehaus mit kleinen Süssigkeiten. Wo bleibt Marianne? Sie ist schon 200m weitergelaufen, so bleibt mir nichts anderes übrig als schweren Herzens auf mein verdientes kleines Kuchenstückchen zu verzichten. Auf meine Frage ob sie nicht auch einen Kaffee möchte antwortet sie kurz und bündig, um diese Zeit (15.30 Uhr) trinke sie keinen Kaffee mehr! So bleibt mir nichts anderes übrig als noch ein paar Erinnerungsfotos zu schiessen und uns mit dem Gratisbus zurück nach Berdorf chauffieren zu lassen. Nachtessen geniessen wir nebenan im Bistro Martbusch, wobei geniessen etwas übertrieben ist, der einzig freie Tisch ist einen halben Meter neben der Getränkeausgabe!

A 026

A 027

A 028

A 029

 

Sonntag 27. April  Berdorf – Clervaux

Heute steht Burgenbesichtigung auf dem Programm. Nur gut 40 km entfernt liegt die Oranierburg Vianden. Im 12. Jahrhundert wurde Feudalresidenzen ausgebaut. Die Blütezeit dauerte bis weit ins 15. Jahrhundert, dann verlotterte das Schloss und wurde ab 1977 umfassend vom Staat renoviert und erstrahlt heute in neuem Glanze.

A 030

A 031

A 032

A 033

A 034

A 035

Die Weiterfahrt nach Clervaux bei strahlendem Sonnenschein durch die grünleuchtende Frühlingswiesen gefällt uns sehr. Den Campingplatz erreichen auf Umwegen, da wegen Bauarbeiten unser Navigationsgerät komplett durcheinandergerät. Aber für solche Fälle hilft Google-Maps und wir erreichen das Ziel problemlos.

Am Nachmittag besichtigen wir im Schloss Clervaux die Fotoausstellung «The Family of Man». Alles sehr berührende Schwarz-Weiss Fotos teils aus unbekannter Herkunft präsentiert von Edward Steichen. Erstmals ausgestellt 1955 in New York, dann in allen grossen Städten der Welt einem breiten Publikum zugänglich gemacht, finden die Bilder hier in Clervaux eine dauerhafte Bleibe. Nach so viel Kultur stärken wir uns mit Tranksame und Kaffee, Marianne sogar mit einem Toast Hawaii!

A 036

A 037

A 038

A 039

A 040

 

 

Montag 28. April  Clervaux – Malmedy

Einmal mehr führt uns das Navigationsgerät des Womos auf falsche Fährten. Entscheid ist klar, es muss ein besseres Gerät für Marokko auf den Tisch, respektive gekauft und eingebaut oder montiert werden. So landen wir irgendwann mitten in der Wüste und finden nicht mehr nach Hause! Das Problem ist, dass immer der kürzeste / schnellste Weg gewählt wird. Leider sind das Nebenstrassen mit erlaubten max. 3,5t. Also umkehren und mit Handy-Navigation zum Zielort Malmedy. Wir parkieren auf dem Stellplatz beim ehemaligen Bahnhof, 7 Euro für 24h.
Mit dem Velo starten wir auf dem ehemaligen Bahntrasse, mittlerweile perfekt geteert und als Radweg beschildert westwärts nach Coo zum «grössten» Wasserfall Belgiens! In Tat und Wahrheit ein Miniatur-Rheinfall, aber wie in der Schweiz Besuchermagnet inkl. Vergnügungspark nebenan. Stolze Eintrittspreise für denselben, so 150 Euro für eine Familie mit 2 grösseren Kindern inkl. Parkgebühren.

A 041

A 042

A 043

A 044

A 045

Auf der Rückfahrt kurzer Kaffeehalt in Stavelot. Die Narrenfigur «Blanc Moussi» hängt an diversen Häuserfassaden. 1449 untersagte der neue Abt den Mönchen die Teilnahme am Karneval, der traditionell 3 Wochen vor Ostern stattfindet. Aus Protest zogen alle Einwohner die gleiche Maske an, somit konnte niemand die Mönche darunter finden!

A 046

A 047

A 048

Zurück in Malmedy kurven wir noch durch das Städtchen und knipsen ein paar Fotos, bevor wir im Womo das Nachtessen zur Abwechslung selber kochen.

A 049

A 050

A 051

 

 

Dienstag 29. April Malmedy – Sourbrodt (Radtour Vennbahn Radweg)

Nur knapp eine halbe Stunde dauert die Fahrt Richtung «Berge» Belgiens, genau gesagt ins Hohe Venn. Fast 700m hoch, die «Gipfelbesteigung» sparen wir uns für morgen. Mit den Rädern starten wir auf dem Vennbahn Radweg. Auf 125 km verläuft der Weg von Aachen durch den Naturpark Hohes Venn-Eifel – Ardennen nach Ulflingen. Max. 2% Steigung, inmitten Natur pur, die einzigen Geräusche sind zwitschernde Vögel und Reifenabrieb.

A 052

A 053

A 054

A 055

A 056

A 057

Die geplante Wanderung durch das Moorgebiet Hohes Venn starten wir mit dem Rad. Leider erwischt der Schreibende eine Abzweigung nicht und schon stecken wir im tiefen Wald in Sumpflöchern fest! Zu Fuss (eben wandernd) suchen wir einen Weg zur Strasse, nicht so einfach über Stock und Stein. Dank dieses «Umweges» sind wir nahe beim deutschen Drogeriemarkt gelandet, wo Marianne sowieso dringend einkaufen musste. Weiterfahrt zum schmucken Städtchen Monschau, eingebettet im engen Tal der Rur. Stärkung mit Flammkuchen, Radler und Kaffee, so nehmen wir den Rückweg unter die Räder Richtung Sonnenuntergang.

A 058

A 059

A 060

A 061

A 062