Süddeutschland 2020

Reise vom 15. - 28. August 2020

Als erfahrene Reiseleiter wurde das Trämli 47 Team Bruno und Marianne auserkoren, die Erlebnisreise, gesponsert von der Geburtstagsgesellschaft des Jubilarenpaares, zu organisieren. 2 vollgepackte Wohnmobile starten am Samstag 15. August ab Oberentfelden, gespannt was für Abenteuer uns die nächsten 14 Tage erwarten. Unsere Rundreise führt der Donau entlang nach Salzburg, Königssee, einem Abstecher bei Hansi in Kitzbühel und zum Abschluss Innsbruck, bevor wir wieder nach Hause zurückzukehren.

Samstag 15. August

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Pünktlich starten wir ab dem vereinbarten Treffpunkt am Lerchenweg und nehmen die Autobahn A1 Richtung Osten unter die Räder. Zügig kommen wir voran, nach Winterthur zweigen wir auf die A4 Richtung Schaffhausen. Der Parkplatz am Rheinfall ist das erste Etappenziel, hier wird erst mal Richtig gefrühstückt. Die Parkwächter wollten uns nicht zu den schattigen Plätzen lassen, ein paar nette Worte und so was wir treffen Freunde usw. und schon ist alles paletti. Tischlein deck dich, selbst Spiegeleier mit Speck gibt's zum offerierten Brunch der Reiseleitung. Gleich am Anfang gut Stimmung schaffen und Punkte sammeln, so gibt es am Schluss sicher eine gute Bewertung auf Tripadvisor!
Gestärkt marschieren wir los zu einem der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten der Schweiz. Der Rheinfall, heute mit viel Wasser und entsprechend imposantem Schauspiel. Endlose Besucherschlangen wollen sich ein Eintrittsticket ergatern, nein bei so langer Wartezeit beschränken wir uns auf einen Blick von oben. Wir sehen einen Lift, eingestiegen und schon stehen wir vor der Schranke wo es nur mit Ticket weitergeht. Was sehen meine Augen, einen Ticketautomaten! Schnell 4 Tickets gelöst und wir haben die ganze Warterei umgangen, Freude herrscht. Schon stehen wir auf der Aussichtsplattform, nur ein paar Meter von den tobenden Wassermassen entfernt.

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Ein paar Wagemutige steuern mit dem Schiff auf den Aussichtspunkt mitten drin auf den Felsen zu. Nichts für schwache Nerven, wir bewundern aus der Ferne das eindrückliche Naturphänomen.

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Zurück zum Parkplatz die Treppen hoch und da staunen wir nicht schlecht. Der ganze Besucherparkplatz ist vollgestopft, jetzt ist uns auch klar warum die keine Wohnmobile hier parkieren lassen wollten. Weiterfahrt Richtung Deutsche Grenze, beim Zoll Bargen verlassen wir Schweizer Boden für die nächsten 14 Tage. Richtung Donaueschingen erblicken wir die idyllische Donau. Nächster Programmpunkt ist die Donauversickerung in Immendingen. Unser Navigationsgerät führt uns leider nicht zum gewünschten Parkplatz, so parkieren wir in der Näche uns suchen mit den Velos das nächste Naturwunder. Majastätisch und ruhig fliesst die Donau mit wenig Wasser dem Radweg entlang.

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Doch urplötzlich sehen wir nur noch Steinwüste im Bachbett der Donau. Wo ist denn das Wasser geblieben? Das muss die Versinkung sein, hier verschwindet bei niedriegem Wasserstand die Donau komplett. Nur bei Hochwasser ist dieser Teil unter Wasser und fliesst weiter Richtung Schwarzes Meer. Doch wohin fliesst dann das Wasser? Es verschwindet im Karstwassersystem des Jurakalks. Etwa 12 km entfernt kommt es im Aachtopf wieder zum Vorschein und fliesst bei Radolfszell in den Bodensee. Also nicht ins Schwarze Meer, sondern via Rhein in die Nordsee.

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Immer wieder spannend, was uns die Natur zu bieten hat. Nach einer kleinen Stärkung geht's zurück zum Womo und wir steuern unserem heutigen Übernachtungsplatz, dem out&back Campingplatz in Sigmaringen. Die Reservation hat bestens geklappt, wir haben zwei perfekte grosse Plätze nebeneinander mit Blick auf das Hohenzollernschloss.

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Flugs sind wir eingerichtet und erkunden mit unseren Rädern das schmucke Städtchen. Wie überall ist das Rathaus eines der schönsten Gebäude, man will sich ja nicht blamieren wenn man Gäste empfängt. Erbaut zwischen 1925 - 27 vom Architekten Friedrich Imbery. Der Namensgeber von Sigmaringen ist übrigens der Alemannenritter Sigmar. Das Schloss wurde bereits 1077 erbaut und erhielt seine heutige Form erst nach der Fertigstellung im Jahre 1908. Es ist seit 1535 Sitz der Grafen und Fürsten von Hohenzollern- Sigmaringen. Leider stammen wir nicht von so vornehmen Geschlechtern ab, so wurden wir nicht speziell empfangen anlässlich unseres Besuchs.

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Leises Magenknurren, na dann nichts wie los zurück zum Womo, 2 Speckfilets mit Champignonsauce und Nudeln warten auf die hungrigen Mägen! So lassen wir bei einem Gläschen Wein den Tag Revue passieren und freuen uns auf den morgigen Radausflug der Donau entlang. Ein letzter Blick zum Schloss, das wars für heute.

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Sonntag 16. August

Heute heisst es früh aus den Federn, punkt 09.32 Uhr fährt der Zug inkl. unseren Fahrrädern nach Tuttlingen. Der Tag präsentiert sich wolkenlos, es ist mit schwülwarmen Temperaturen zu rechnen. Kräftiges Frühstück, packen und schon geht's bald los.

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Der Zug fährt pünktlich, die Tickets habe ich alle mit dem App im Voraus gebucht. Fahrräder können gratis befördert werden hier auf dem Donauradweg. Nach 10 Uhr treffen wir am Zielbahnhof ein. Gut gelaunt nehmen wir die fast 60 km in Angriff um nach ein paar Kilometern zu merken dass wir die falsche Richtung fahren. Also Umkehren und auf den Schreck müssen wir uns im gemütlichen Städtchen Tuttlingen gleich mit einer Kaffeepause stärken. Fängt ja gut an! Mit meinem alten Flyer muss ich Akku sparen, hätte ich doch nur den Ersatzakku mitgenommen!

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So, endlich starten wir auf dem Radweg zurück nach Sigmaringen. Der Wind bläst leider leicht von der falschen Seite, anstelle Anschub im Rücken bläst er direkt ins Gesicht. In Anbetracht der hohen Temperaturen nicht unangenehm. Auf offenen Feldern erreichen wir bald Stetten, wo uns Störche auf dem Feld begrüssen. Na wenigstens jemand, der Bürgermeister ist leider krankgeschrieben im Urlaub!

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Kurz danach erreichen wir Mühlheim a.d.D., ein hübscher Fleck auf unserem Weg, leicht erhöht mit Blick auf das Donautal. Wir fahren durch das westliche Stadttor ein und erblicken schön restaurierte Fachwerkbauten. Am Dorfbrunnen erfrischen wir uns mit kühlem Nass, der kleine Aufstieg hinerlässt bei mir Spuren beim Akkuverbrauch und zehrt an den Kräften. Eine Bronzestatue zeigt wie ein Polizist ein Mädchen samt Hund belehrt was Recht und Ordnung bedeutet und mit seiner Glocke in der Hand seinen Äusserungen noch Nachdruck verleit.

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Die Weiterfahrt führt uns in das enger werdende Donautal. Auf der Höhe thront Schloss Bronnen, von dort oben hatte man früher die Reisenden, die durchs Tal zogen schon von weitem im Sichtfeld und konnte die entsprechenden Zölle einkassieren. In Beuron stärkten wir uns mit Kaffe und Kuchen, die zunehmende Schwüle macht doch allmählich allen zu schaffen, nicht nur mir. Das Benediktiner Kloster geht auf das 11. Jahrhundert zurück und wird von ca. 40 Mönchen verschiedenen Alters und Herkunft bewohnt und bewirtschaftet.

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Der gepflegte Radweg führt immer der Donau entlang über Brücken, Felder und Wiesen. Früher zogen Dampflokomotiven Mensch und Güter durch das Tal. Heute fährt nur noch selten eine Dampflok. Die Wassertürme zum Auffüllen der Stahlkolosse zeugen von alten Zeiten. Oben zeigen die Burgen und Schlösser wer hier früher der Herr im Lande war. Besonders imposant präsentiert sich das Schloss Werenwag auf dem Felszacken. Nur schon der Weg dort hinauf ist mühsam, geschweige denn zu Ritterszeiten so ein Schloss anzugreifen. Ein Ding der Unmöglichkeit zu dieser Zeit. Im Gutshof Käppeler stärken wir uns ein letztes Mal vor der Schlussetappe.

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Geschafft, wir erreichen den Campingplatz! Die letzten Kilometer für mich ohne Akku. Den Amalienfelsen und die Teufelsbrücke haben wir verpasst, so nehme ich den 2. Akku und fahre zurück zu den als sehenswert beschriebenen Orten. Als Reiseleiter will ich wenigstens davon erzählen können. Den Namen hat der Felsen von der Fürstin Amalie Zephyrine von Hohenzollern. Die Teufelsbrücke über die Höllschlucht wurde 1895 erneuert und hat als Anlehnung an die Teufelsbrücke in der Schöllenen die gleiche Sage, dass der Teufel die Brücke erbaut hat und dafür die erste Seele erhalten hat. Natürlich keine Menschenseele, sonder ein Ziegenbock! Auf der Brücke gestikuliert eine Familie aufgeregt und blickt immer wieder nach unten. Dem einten Sohn fiel das Handy die Schlucht hinunter und er wollte es unbedingt holen. Lebensgefährlich auf dem steilen Hang hinunterzuklettern, nach gutem Zureden begriff er es und verabschiedete sich von seinem Spielzeug.

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So radle ich auch zum Camping zurück, duschen und Nachtessen ist angesagt. Mitten in den Vorbereitungen zieht das angekündigte Gewitter auf und es prasselt mit intensivem Regen auf unser Wohnmobildach. Wir sitzen zum Glück im Trockenen, unser Nachbar hat weniger Glück, er fährt sein "Sonnenrollo" beim grössten Regen ein und ist vermutlich klatschnass, wir haben sie auf jeden Fall am Abend nicht mehr gesehen.

 

Montag 17. August

Das Gewitter hat nicht alle Wolken ausgeregnet, so starten wir wolkenverhangen mit zeitweisem Regenschauer Richtung Ulm, Neuburg an der Donau und als Tagesziel Ingolstadt. In Günzburg wäre eigentlich Kaffeehalt angesagt, doch leichter Regen und keine geeigneten Parkplätze lassen uns weiterfahren. In Neuburg an der Donau finden wir auf dem Womostellplatz der Stadt das geeignete Parkfeld und endlich können wir Kaffee und Kuchen geniessen. Mit fast 30'000 Einwohner präsentiert sich die ehemalige Residenzstadt des Herzogtums Pfalz-Neuburg mit interessanter Architektur, das diese Zeitepoche widerspiegelt. Verschiedene Kirchen und Klöster wurden hier errichtet. Auf dem kleinen Hügel über der Donau thront Schloss Neuburg, die Burganlage aus dem 13. Jahrhundert, später Renaissanceschloss auch unter Einfluss des Barock. Ja, woher wohl all das Geld stammte für den prunkvollen Bau? Reuige Sünder spendeten Bussgelder und kauften sich so von Schuld frei nebst den üblichen Steuergeldern.

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Für all diese interessanten Gebäude und Geschichten würde man einige Tage benötigen. Unsere Ziele für die Rundreise ist ja mal ein wenig diesen Erdteil zu beschnuppern und vielleicht Appetit auf mehr anzuregen. So ziehen wir gestärkt weiter nach Ingolstadt, der AZUR Waldcamping Auwaldsee ist unser Übernachtungsplatz. Wunderbar gelegen im Wald mit freier Platzwahl angrenzend der See, ideal gelegen um Stadt und Land zu erkunden. Wir finden ein schönes Plätzchen unter den Bäumen, Grill anwerfen und schon bald sind unsere Bäuche gefüllt und bereit für das Abendprogramm.

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Obwohl Coronabedingt eigentlich keine Führungen angeboten werden, ist es mir gelungen eine privat Führung des Pfeiffturms über das Tourismusbüro zu organisieren. Da wir als geschlossene Familiengruppe gelten wurde uns die Besichtigung ermöglicht. So radeln wir gemütlich ins Städtchen, parkieren unsere Räder vor dem Rathaus und betrachten die verschiedenen Giebelhäuser die von den letzten Sonnenstrahlen erleuchtet werden. Aber was ist denn hier los, eines der Räder unserer Freunde fährt einfach selber los, obwohl niemand drauf sitzt! Der Regen hat die Elektronik durcheinandergebracht und urplötzlich macht sich der Stahlesel selbständig. Sachen gibt es, da werden die störrischen Teile angekettet, so jetzt ist fertig mit davonfahren.

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Punkt 20 Uhr treffen wir Anita Ihle, sie erzählt uns nun viel interessantes über Ingolstadt und die spezielle Geschichte des Pfeifturms. Erste Erwähnungen der Stadt finden sich in einer Urkunde Karls des Grossen vom 6. Februar 806. Später wurde bei der Teilung Bayerns Ingolstadt zur Hauptstadt des Herzogtums unter Stephan dem III. Die Stadt der Türme bestand um das 15. Jahrhundert aus 87 Türmen. (Die ganze interessante Entstehungsgeschichte kann im Wikipedia nachgelesen werden.) Heute zählt Ingostadt vor allem wegen den Audi-Werken zu einer wirtschaftlich interessanten und lebenswerten Stadt. So besteigen wir die 201 Stufen zur Aussichtsplattform. Der Name des Turmes kommt vom Pfiff des Türmers, der bis 1938 die Aufgabe hatte die Stadt bei Brandausbruch und Gefahren zu warnen. In diesen Engen Räumen wohnte der Wächter mitsamt Familie auf einfachste Weise!

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Wir betreten die Aussichtsplattform und bestaunen in einer Höhe von 45m den Rundblick über die ganze Stadt. Eindrücklich was wir heute hier oben erleben dürfen!

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Nach so vielen Infos bedanken wir uns bei Anita und genehmigen uns zur Feier des Tages noch ein Bierchen in einem der vielen kleinen Gartenrestaurants. Spät nachts höhre ich von weitem einen Pfiff, nein nicht der des Türmers, es wird wohl ein Vogel gewesen sein!

 

Dienstag 18. August

Nach anstrengendem Abendprogramm gestern lassen wir den Tag gemütlich angehen und lauschen dem fröhlichen Vogelgezwitscher zu. Frühstück, packen, entsorgen, das übliche Ritual wenn man von einem Campingplatz abreist. Da wir fast alle Campingplätze im Voraus reserviert und bezahlt haben, entfällt das Anstehen an der Reception. Ein Service den unsere Gäste zu schätzen wissen. Nach gut 60km steht bereits ein weiterer Höhepunkt unserer Reise bevor, wir besichtigen den Donaudurchbruch beim Kloster Weltenburg. Bei der sogenannten Stillen und Langen Wand verengt sich der Fluss auf 110m und erreicht eine Wassertiefe von 20m. Eigentlich trifft der Name Donaudurchbruch geologisch nicht genau zu, das Tal wurde im Eiszeitalter von verschiedenen Donaunebenflüssen ausgeräumt. Die Urdonau floss früher durch das Altmühltal. Was so gescheite Geologen nicht alles herausfinden auf dieser Welt, mich persönlich fasziniert unsere Erde immer wieder aufs Neue.
Wohnmobil parkieren, fleissige Parkwächter kassieren den Obolus ein, und schon gehts zu Fuss gut 900m zum Kloster, wo sich die Schiffsanlegestellen befinden. Da noch wenig Leute anstehen chartern wir spontan ein kleines Motorboot und lassen uns durch die Enge chauffieren. Der Kapitän erzählt uns alles Wissenswertes, nach gut einer Stunde sind wir wieder zurück. Zwecks sportlicher Betätigung steigen wir auf der anderen Flussseite aus und erklimmen die gut 110m hohe Felswand. Natürlich nicht mit Klettern, nein bequem den Wanderweg hoch bis zur Aussichtsplattform. Hier präsentiert sich ein herrlicher Ausblick auf das Kloster und die majastätisch fliessende Donau.

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Eigentlich hätten sich jetzt die Bergwanderer eine Erfrischung mit kleiner Vesper im Klostergartenrestaurant verdient. Auch die Besichtigung eines Teils des Klosters war geplant. Da die Personendatenerfassung beim Eingang jedoch eine geschätzte Wartezeit von mindestens einer Stunde erahnen liess, marschierten wir zurück zum Parkplatz und erfrischten uns auf einer kleinen Terrasse einer Bar. Ja, nach solchen Anstrengungen schmeckt ein Radler doppelt so gut! Unsere Fahrt führt noch etwa 20 km zum AZUR Camping in Regensburg. Auch hier 2 reservierte Stellplätze an bester Lage, wir werden wie kleine Könige empfangen. Strom Anschluss, Sonnenstore raus, Tische aufstellen, Räder fahrbereit machen, das alles im Tempo der gehetzten Grossmutter schön gemütlich.

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Als besondere Attraktion haben wir Tickets für eine Stadtführung mit dem Bahnzug reserviert. Punkt 17 Uhr rattert der Pneuzug durch die Altstadt, die entsprechenden Hinweise erhalten wir direkt ins Ohr mit dem abgegebenen Stöppsel, der nicht immer gut in meine krummen Ohren passen will. Bilder und Hinweise zur Stadt zeige ich Euch im Bericht des nächsten Tages. Ja, so eine Bahnfahrt macht hungrig, wir haben beim Hacker-Pschorr im alten Augustiner Kloster reserviert. Während die Damen eher vernünftig dinierten bevorzugen die Herren das Währschafte, nähmlich "Unser Wirtshaus-Reindl" mit Spannferkel, Braten, Bratwürstel, Knödel, Sauerkraut und Dunkelbiersauce. Bier, na klar, sogar unsere Damen trinken im Biergarten kein Mineralwasser!

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Mittwoch 19. August

Wieso heisst es eigentlich Regensburg wenn die Sonne scheint? Ja wenn Engel reisen, lacht der Himmel mit seinem schönsten blau. Heute ist individuelles Programm angesagt. Marianne und ich planen eine Radtour durchs Altmühltal, unsere Freunde lassen es gemütlich angehen mit Sonnenbaden an der Donau. So reserviere ich per DBB Ap die Tickets, verabschieden uns und suchen den Bahnhof. Die Sucherei dauert etwas länger als geplant, die Zeit wird langsam knapp. Schnell trage ich die Räder die Treppe hoch und wieder auf dem Perron runter, zu spät, der Zug wartet nicht auf Scheibers! Ja, was lernt man daraus, sich besser orientieren und etwas früher losfahren. Auf diesen Ärger reagiert Marianne mit Kaffee, ich mit Schweigen! Programmänderung, Zug nach Kelheim ist das nächste Ziel. Das schaffen wir natürlich locker, haben ja auch eine Stunde Zeit.
Bahnhof Kelheim, Fehlanzeige, Saal a.d.Donau heisst unser Ausstiegsort, nun ist der Reiseleiter wieder in Form und dirigiert seine Angetraute sicher zur neuen Alternativroute. Der Blick zur Befreiungshalle mit der Anlegestelle der Ausflugsschiffe durch den Donaudurchbruch entschädigt für die Mühseligkeiten und die Stimmung steigt wieder merklich. Hübsches Städtchen mit feinem Cappuccino sowie süsser Donauwelle, nun ist auch mein Adrenalinspiegel wieder im Lot und wir starten endlich unsere Radtour Richtung Altmühltal.

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Die Altmühl ist in diesem Bereich schiffbar durch den Ludwig-Donau-Main-Kanal. Dieser Kanal ist die Verbindung zwischen Donau und Rhein über die Main und führt von Kelheim zunächst nach Nürnberg. Der Radweg durch das Altmühltal ist sehr bekannt und beliebt, weist er dem Flusslauf entlang nur wenig Steigungen auf. Ab und zu kreuzen uns Schiffe mit Gästen die sich auf dem Sonnendeck die Gegend beäugen und uns zuwinken. Nach gut 20 km bei der Ruine Flügelsberg wenden wir und radeln auf der anderen Seite zurück bis Riedenburg. Im belebten Örtchen genehmigen wir uns eine kleine Stärkung, bevor die Tour uns zurück nach Kelheim führt. Auch beladene Lastkäne benutzen den Kanal und transportieren Güter von Hafen zu Hafen. Damit sie nicht immer nur auf dem Schiff bleiben müssen haben sie praktischerweise gleich ein Auto aufgeladen. Die Burg Prunn spiegelt sich herrlich im Wasser, still fliesst das Wasser Richtung Donau zum schwarzen Meer. Die Ruhe am Gewässer lässt die Seele baumeln und so manche Sorge vergessen.

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So führt uns die Deutsche Bahn wieder nach Regensburg. Wir radeln durch das Städtchen und machen noch ein paar Erinnerungsfotos, zu mehr reicht es nicht, es ist ja nur als Schnuppertour angedacht. Wir sind sicher, diese Gegend haben wir nicht das letzte Mal besucht, wir kommen wieder mit etwas mehr Zeit im Rucksack. Beeindruckt hat uns der Blick auf die steinerne Brücke mit dem Dom im Hintergrund. Mit Baubeginn um 1135 gilt die Brücke mit dem Dom als das bedeutendste Wahrzeichen von Regensburg. Nach der Bauvollendung galt sie als die einzige Donaubrücke zwischen Ulm und Wien mit grosser Bedeutung für die Handelswege. Man stelle sich das mal vor in der heutigen Zeit, der einzige Flussübergang weit und breit, unglaublich aber war! Etwa 2 Wochen vor ende des 2. Weltkrieges wurden 2 Pfeiler der Brücke gesperrt, um den Vormarsch der Amerikaner zu erschweren. Die Brücke wurde zwischen 2010 und 2018 komplett saniert und vom ganzen Schwerverkehr befreit.

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Das Reiterstandbild König Ludwigs I. wurde von Hitler aus verkehrstechnischen Gründen versetzt und erst 2010 wieder an seinen ursprünglichen Platz gestellt. Dass dieser Umzug nicht von allen aktuellen politischen Gremien unterstützt und gebilligt wurde versteht sich in der heutigen Zeit, wo immer alle gescheiten Politiker und sonstige redselige Gesellen recht haben wollen, von selbst. Mich als Besucher hat es gefreut die Statue zu fotografieren an einem schön gestalteten Platz. Ludwig war von 1825 König von Bayern und musste im Revolutionsjahr 1848 nach einer Affäre mit seiner geliebten Lola Montez abdanken zu gunsten seines Sohnes Maximilian des II. Sachen gab es zu dieser Zeit, und trotzdem baute man dem König eine Statue! Seit seiner Hochzeit im Jahre 1810 mit Therese von Sachsen wurde das Oktoberfest in München abgehalten, allein schon diese Tatsache begründet doch so ein Denkmal, oder? König Ludwig beauftragte auch den Bau der Befreiungshalle auf dem Michelsberg in Kelheim. (siehe Bild anlässlich unserer Radtour von heute)

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Der Dom, benannt nach dem hl. Petrus gehört nebst dem Dom in Köln zu den bedeutendsten gotischen Kathedralen in Deutschland. Baubeginn war 1275, überdacht und nutzbar war er ab 1450. Der Bau der beiden Domtürme und der Turmhelme erfolgte erst 1859 - 69. Heute könnte man solche Bauwerke gar nicht mehr bauen, welcher Architekt würde so was noch auf dem PC zeichnen in 3D? Auch die entsprechenden Handwerker die solche Kunst beherrschen müssten zuerst wieder ausgebildet werden. Aber wenn man früher schon fast 200 Jahre daran gebaut hat, warum beginnen wir nicht heute mit etwas komplett Verrücktem? Zum Beispiel mit einer unterirdischen 8-spurigen Autobahn von Romanshorn bis Genf und von Basel bis Chiasso! Am nächsten 1. April ist Spatenstich, wer kommt und stosst mit mir an?

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Diese imposante Bild an der Fassade zeigt die Szene aus der Bibel David gegen Goliath. Allfällige Ähnlichkeiten mit Sagen dass Goliath das grossmächtige Herzogtum Bayern darstelle das gegen das kleine Regensburg dargestellt als David kämpft sind so frei erfunden wie dass der FC Bayern München immer der Goliath ist gegen den alle andern als David antreten.

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Der Brückturm führt direkt zur steinernen Brücke und war Teil der Stadtbefestigungsanlage und diente in der Vergangenheit als Gefängnis für Schuldner. Sie mussten mittels einer Angel, die sie vom Turmfenster herunterliessen, die einte oder andere Münze erbetteln um ihre Schulden abzubauen. Persönlich benutze ich eine Angel lieber zum Fischen auf dem See, aber Not machte früher erfinderisch.

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Zurück auf dem Campingplatz gibt es natürlich viel Gesprächstoff all der erlebten Abenteuer und sonstiger Erlebnisse. Das gemeinsame Nachtessen rundet einen wiederum schönen Tag ab. Marianne und ich gewöhnen uns langsam an unsere "Bediensteten", die immer ohne grosse Worte das Geschirr abräumen und abwaschen gehen. Dafür revanchieren wir uns mit der Vorbereitung des neuen Tages, so wie es sich alle von einer Reiseleitung erhoffen.

 

Donnerstag 20. August

Bei strahlend blauem Himmel verlassen wir den Campingplatz und steuern auf der Autobahn der Donau entlang dem Dreiflüssestädtchen Passau zu. Den Campingplatz konnten wir nicht reservieren, aber es gab genug Platz auf dem Dreiflüsse-Camping in Irring. Da wir nur eine Nacht hier verbringen bezahlt die Reiseleitung den Obolus bei der Anmeldung gleich, so können wir dann morgen gleich losfahren. Routiniert wie unsere beiden Freunde in der Zwischenzeit sind haben wir uns speditiv eingerichtet, satteln unsere Räder und steuern auf Passau zu. Gut eine halbe Stunde dauert die Fahrt an der inzwischen breiter gewordenen Donau entlang. Beim Kraftwerk überqueren wir den Fluss und schon sind wir trotz leicht havarierter Räder (Wasserschaden vom Gewitter) unserer Gäste in Passau angekommen. Wir sehen gerade wie das Kristallschiff ablegt, bei der nächsten Fahrt sind wir auch auf dem Schiff, doch vorab stärken wir uns auf einer Gartenterrasse am Hafengelände bevor um 14 Uhr eine Stadtführung angesagt ist.

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Drei Flüsse vereinen sich hier in Passau. Donau, Inn und als kleiner Nebenbach die Ilz fliessen hier zusammen. Dieser Zusammfluss, vor allem wenn der Inn viel Wasser führt, staut die Donau zurück und führte am 3. Juni 2013 zum Zweithöchsten je gemessenen Wasserstand in der Stadt. Intensive Regenfälle und Schneeschmelze in den Bergen führten zu diesem Hochwasser. Bei einem Pegelstand von Normal etwa 4,5m um diese Jahreszeit stiegen die Fluten auf 12.89m und führten zu dieser Flutkatastrophe. Wenn man bedenkt dass das Wasser in der Altstadt nicht nur das Erdgeschoss komplett überflutete sondern sogar die oberen Geschosse in Mitleidenschaft gezogen wurden, kann man sich vor Ort ein Bild machen was das für die Bewohner von Passau bedeutete. Die Wasserstandsmarkierungen an den Gebäuden lassen uns erahnen was da sich hier am 3. Juni abspielte. Die gesamte Schadensumme wurde auf über 200 Millonen Euro geschätzt.

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Während das Wasser der Donau hier noch hell und klar ist, kommt der Zufluss des Inn, der ja im Engadin entspringt, mit Gletscherwasser daher. Das Sedimentgestein, das von den Gletschern in feinste Partikel zermahlt wird, färbt den Fluss graubraun. Eigentlich ein lauschiges Plätzchen hier am Fluss im Schatten bei normalem Wasserstand mit Blick auf Innstadt mit der Wallfahrtskirche Mariahilf. Der Blick auf die gegenüberliegende Seite präsentiert uns die Veste Oberhaus, eine Festung aus dem 13. Jahrhundert. Sie gilt als eine der grössten und mächtigsten Burganlagen Europas und diente den Bischöfen nicht nur als geistliche, sondern auch als weltliche Herrschaft. Obwohl sich die Bewohner von Passau gerne mehr Unabhängigkeit erkämpfen wollten, die Macht der Burg war zu gross, alle Angriffe verpufften.

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Unsere Führung mitten in der nachmittäglichen Sommerhitze zeigt uns als nächstes das Scharfrichterhaus. Seinen Namen verdankt das Haus der Legende, dass hier früher der Scharfrichter von Passau gewirkt haben soll. Heute dient das Haus als Theater und ist bekannt für seine Kabarett Aufführungen und des Verleih des ScharfrichterBeil. Seinen Namen verdankt es eigentlich den "Elf Scharfrichter", sie kämpften um 1900 mit Satire und Kabarett mit der Zensur und landeten auch mal im Gefängnis.

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Den Abschluss der Führung bildet der Residenzplatz mit Blick auf den Stephansdom. Früher hiess dieser Platz "Unter den Krämern", da all die Handeslware hier in Passau auf andere Schiffe oder Transportgeräte umgelagert wurde. Doch irgenwie mochten wir nicht mehr zuhören was es noch alles zu sehen und bewundern gäbe, wir freuten uns auf die Schiffahrt auf der Donau.

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Da die Reiseleitung die Stadtführung inkl. Schiffahrt schon länger bei Wurm & Noé reserviert hat, gibt es beim Boarding keine Probleme. Wegen Corona wurden die Plätze fix verteilt. Die Männer bezogen Position auf dem Aussendeck, die Frauen im schattigen Innenbereich. Los geht die Fahrt mit Blick auf die Türme des Doms und badende Kinder beim Ilzzufluss. Wir geniessen ein Bierchen und die Aussicht, die Frauen interessieren sich für Süsses und natürlich die Kristall-Ausstattung des Schiffes. Wirklich ein sehr spezielle Ambiente mit den Swarovski-Kristallen.

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Die Fahrt von etwa gut 2 Stunden führt uns nach Kasten / Obernzell und wieder zurück nach Passau. Obwohl die Sonne auf das Deck herunterbrennt ist es mit dem lauen Fahrtlüftchen recht angenehm. Ja, so lassen sich Urlaubstage geniessen und auch unsere Frauen haben genug von den Kristallen und betrachten mit uns die vorbeifahrende Landschaft und Gebäude von Obernzell.

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Zurück in Passau ist nun viel angenehmer durch die Gässchen zu schlendern. Wir besichtigen noch den Dom auf der anderen Seite, kaufen noch ein paar Ansichtskarten und betreten das einte oder andere Geschäft, wie es halt Frauen so machen beim Shoppen. Spontan entscheiden wir die Wohnmobilküche ruhen zu lassen, wir verpflegen uns mit Hähnchen und Pommes, welch kulinarisches Erlebniss! Spass beiseite, es war recht, aber wir haben auch nicht gerade den grossen Appetit auf ein Feinschmeckermenü, das ist für morgen in Salzburg geplant.

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Nun wird es aber Zeit für die Rückfahrt, die Räder unserer Freunde sind technisch leicht havariert, wir wollen nicht in der Dunkelheit unseren Campingplatz suchen müssen. Auf dem Heimweg präsentiert sich die Abendstimmung im schönsten Lichtspiel, wieder ein Tag mit vielen Eindrücken und Erlebnissen vorbei.

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Freitag 21. August

Wiederum ein strahlend blauer Sommertag. Wir lassen es gemütlich angehend und brunchen im Schatten der Bäume noch auf dem Campingplatz der 3 Flüsse.

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Für die Weiterfahrt nehmen wir für ein kurzes Stück die Autobahn noch auf deutschem Boden. Da wir das Pickerl erst später kaufen möchten und ich die Schwerverkehrsabgabe bezahlen muss, weichen wir auf die Landstrasse aus. Ein gröberer Umweg wegen Bauarbeiten führt uns über Berg und Tal nach Oberndorf. Kaffeepause ist angesagt, wir sind ja nicht auf der Flucht. 2 nette Damen mit Hund begegnen uns. Der Hund darf im Anhänger mitfahren, da möchte ich auch Hund sein! Ursi interessiert sich vor allem für den Hund, sie würde ihn am liebsten gleich mitnehmen. Wir Männer schauen uns natürlich die Räder an, wir sind an den technischen Details interessiert. Wers nicht glaubt hat vielleicht auch recht!

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Wir verlassen Deutschland und überqueren die Grenze über die Salzachbrücke, Servus Österreich, Salzburg wir kommen. Vor dem Einrichten auf dem Campingplatz kaufen wir noch die notwenigen Artikel für die Autobahnbenützung in Österreich. Für unsere Freunde die Klebevignette, für unser Mobil über 3,5t das elektronische Go-Maut Gerät.

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Für 3 Tage haben wir auf dem Reisemobil Stellplatz Salzburg 2 Plätze mit allem Notwendigen reserviert. Auch hier funktionierte die Reservation bestens, die Gebühren habe ich bereits im Voraus beglichen, so können wir uns auf die Besichtigung von Land und Leute konzentrieren.

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Der Stellplatz ist optimal für die Besichtigung der Stadt Salzburg gelegen. Busstation direkt am Campingplatz, Tickets habe ich via App für 3 Tage gelöst und so starten wir gemütlich am Nachmittag unsere ersten Erkundungen der Mozartstadt. Während die Frauen durch die Einkaufsmeile flanieren machen wir Männer es uns im Biergarten bequem. So macht Stadtbesichtigung Spass! Übrigens habt Ihr Euch auch schon gefragt warum so viele Schilder an den Fassaden hängen? In früheren Zeiten konnten längst nicht alle Leute lesen und schreiben. Aber das Bild eines Schneiders, Schreiners, oder Wirtshausschilder mit einem Ochsen oder Hirschen / Bären kannten die Leute. Wer denkt schon heute im digitalen Zeitalter an früher.

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Für den heutigen Abend haben wir im Stiegel Keller auf der Höhe mit prächtigem Blick auf die Altstadt ein schönes Tischchen reserviert. Na ja, das Essen ist nicht gerade weltbewegend, das Schnitzel eher zäh, die Schupfnudeln trocken und der Braten lauwarm. Die Lobeshymne auf den verschiedenen Bewertungsseiten können wir nicht unterstützen, das Lokal hat mindestens kulinarisch gesehen die besten Tage hinter sich. Aber der Ausblick und die Ambiente dieses lauschigen Plätzchens hat für die durchschnittliche Küche entschädigt. Das Dessert, die Salzburger Nockerl als Abschluss, präsentiert sich uns herrvorragend, wir verspeisen die Köstlichkeit mit Genuss.

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Die Bahn führt uns anschliessend auf die Festung Hohensalzburg mit wunderbarem Blick und traumhafter Abendstimmung. So kehren wir heim zu unseren fahrbaren Wohnstätten, kriechen unter die Decke und träumen von Hunden, Rädern, Nockerln und, und ..........

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Samstag 22. August

Bereits ist die erste Hälfte unserer Rundreise Vergangenheit, wir durften schon unglaublich viele schöne Momente zusammen erleben. Der Wettergott hat es bis jetzt auch gut gemeint, wir freuen uns auf die Highlights der 2. Woche, Königsee, Hansi Hinterseer Kitzbühel und Innsbruck, aber zuerst die Führung durch Salzburg mit Christina Muhler. Den Morgen lassen wir gemütlich angehen, bevor wir uns mit dem Bus in die City chauffieren lassen. All die vielen Eindrücke muss man bei so einer Reise auch verarbeiten können, das Programm darf nicht zu überladen sein. Wir steigen beim Mirabellenplatz aus und suchen den Treffpunkt für die heute Nachmittag 15 Uhr gebuchte Stadtführung. Schloss Mirabell mit dem Garten als Auftakt zum Stadtspaziergang ist gerade der richtige Ort um sich in Stimmung für das Erkunden der Sehenswürdigkeiten einzustimmen.

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Über den Marko-Feingold-Steg, behängt mit tausenden von Schlössern, auf denen sich zig Paare Liebe bis ans bittere Ende eingraviert haben, gelangen wir in den Altstadtteil. Hier verspüren meine Begleiter langsam Gelüste nach Kaffee und Gebäck. Per Zufall finden wir die älteste Bäckerei Salzburgs, seit 1429 an der Gstättengasse 4, wo wir genüsslich Frühstück mit allem drum und dran zelebrieren. Mei war des fein! So gestärkt spazieren wir durch die Gässchen, schauen dem Markttreiben zu und staunen dass hinter jeder Kutsche ein Pferdemistentsorgungsfahrzeug hinterher fährt. Da sich gegen Nachmittag Gewitter ankünden, entscheiden wir uns nochmals auf den Stellplatz zu fahren um entsprechende Regenkleider und Schirme einzupacken.

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So treffen wir um 15 Uhr Christina und lauschen gespannt all ihren Geschichten und Anekdoten zu. Ihre Freude und Begeisterung für die Stadt ist spürbar. Wegen Corona hat es aktuell sehr wenig Leute in der Stadt, persönlich ist es erst ihre 4. Führung dieses Jahr. Salzburg, an der Grenze zu Deutschland gehörte mal zu den Bayern, mal wieder zu Österreich, eigentlich wollte niemand so recht diesen Flecken Erde. Doch Salz- und Goldgewinnung und Handel bildeten die Haupteinnahmequellen und so konnten all die prunkvollen Bauten erstellt werden. Das Mozart-Wohnhaus darf natürlich bei so einer Stadtpräsentation nicht fehlen. Interessant war für mich die Info, dass seine Schwester, liebevoll das "Nannerl" genannt, für seinen Bruder Wolfgang Amadeus viele Kompositionen schrieb. Mozart wurde nur 35 Jahre alt, zelebrierte aber in dieser kurzen Zeit unglaubliche Meisterwerke der Musik. Heute ist Start der Salzburger Festspiele mit dem Stück "Jedermann" von Hugo von Hofmannsthal. Leider findet wegen dem einsetzenden Regen die Aufführung nicht auf der Freilichtbühne, sondern im grossen Festspielhaus statt. Die Zeit vergeht wie im Fluge, unterwegs stärken wir uns beim Sporer mit einem Schnapserl bevor wir im K+K am Waagplatz unsere reservierten Plätze für das Nachtessen einnehmen. Christina begleitet uns und staunt welch gutes Lokal wir da auserkoren haben als Stadtunbekannte. Wahrlich, die Wiener Schnitzel schmecken hier hervorragend und so treten wir rundum zufrieden unseren Heimweg an.

 

Sonntag 23. August

Gemäss Reiseprogramm wäre heute der Ausflug ins Salzkammergut vorgesehen. St. Wolfgang am gleichnamigen See und Bahnfahrt auf die Schafbergalm mit Rundblick auf Seen und Berge hätten unsere Ziele geheissen. Hätten, den das Wetter spielt uns einen kleinen Strich durch die Rechnung. Die Regenwolken von gestern hangen an den Bergen, so entscheiden wir gemeinsam den Ausflug zu streichen und uns nochmals den Flecken Salzburg zu beschauen. Da es ja gestern bei der Führung geregnet hat konnte ich keine Fotos schiessen, das holen wir heute nach. Auf Tip von Christina besichtigen wir den Red Bull Hangar 7 beim Flughafen. Hier bewundern vor allem wir Männer die historischen Flugzeuge und Formel 1 Boliden, die Frauen lassen sich im Caféhaus verwöhnen.

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Mit dem ÖV-Bus sind wir am Mittag bald wieder in der Stadt und schauen uns die Bauwerke nochmals etwas genauer an bei langsam besserem Wetter mit zwischendurch schon wieder Sonnenschein. Am Herbert von Karajan Platz steigen wir aus. Direkt neben dem Sigmundstor, der erste Strassentunnel Österreichs, erblicken wir die Pferdeschwemme, eigentlich heisst sie Hofmarstallschwemme. Sie diente früher der Reinigung, Pflege und Tränke für all die Pferde die täglich im Einsatz standen.

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Beim Weiterspazieren erblicken wir die Kollegienkirche am Universitätsplatz. 1707 wurde die römisch-katholische Salzburger Universitätskirche zu Ehren von Maria eingeweiht. Dieser Feiertag wird am 8. Dezember gefeiert. Bei der Besetzung von Napolen wurde die Kirche demonstrativ als Heulager benutzt. Heute dient sie auch als Spielstätte der Salzburger Festspiele.

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Das grosse Festpielhaus diente früher als Pferdereitschule und Hofstallungen. Die ersten Bauten wurden anfangs 16. Jarhundert erstellt und im Verlauf der Jahre umgebaut und erweitert. Für den Neubau zwischen 1956 - 60 wurde der Mönchsberg abgebaut und so das Festspielhaus teilweise in den Felsen hineingebaut. Am 26. Juli wurde von Richard Strauss der Rosenkavalier unter der Leitung von Herbert von Karajan das Haus eröffnet und ehrte so auch bedeutende Künstler von Salzburg.

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Der Residenzplatz mit dem gleichnamigen Brunnen erblickten wir auch auf unserem spontanen Rundgang durch die Stadt. Damit dieser Platz mit Brunnen gebaut werden konnte mussten 55 mittelalterliche Gebäude abgerissen werden. Wohin wurden wohl all diese Leute verfrachtet? Auf solchen Stadtplätzen treten auch immer wieder Strassenkünstler auf die mit Musik oder Mimik ihr Sackgeld aufbessern. Leben kann man vermutlich kaum davon, aber originell ist der schwebende Pianospieler schon. Wäre nichts für mich, als Person die täglich des öfteren mal auf die Toilette muss, wäre ich dauernd am auf- und absteigen der Sitzhilfe.

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Was wäre ein Besuch von Salzburg ohne Blick in den Dom? Ich bestaune immer wieder die Handwerkskunst von früher mit all den Verzierungen und farbigen Bildern. Bereits im Jahre 774 wurde der romanische Bau erstmals vollendet. Die ganze abenteuerliche Geschichte mit Brand, Wiederaufbau, Luftangriffen im Krieg kann man selbst nachlesen bei den Links die ich immer in den Berichten einfüge.

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Ja und beim letzten Schlendern durch die Gassen darf natürlich ein Foto vom Geburtshaus Mozarts nicht fehlen. Heute Museum wurde Mozart im 3. OG am 27. Januar 1756 geboren.

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Für alle Liebhaber antiker oder altertümlicher Installationen. Diese Sonnerieanlage funktioniert auch ohne Strom!

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Langsam werden unsere Beine müde. Doch als unsere Frauen den Trödlermarkt an der Salzach entdecken gibt es nochmals einen Energieschub. Mein Blick gilt auf 3 wunderbare Tage in dieser Stadt zurück, wir kommen wieder. Ein gemeinsames Nachtessen aus der Wohnmobilküche rundet den Tag ab, morgen starten wir in die Berge, hoffen wir dass das Wetter wieder mitmacht.

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Montag 24. August

Obwohl unser Wetterfrosch von zeitweise sonnig bis heiter quakte, zeigt sich der Himmel noch mehrheitlich wolkenverhangen. Wir machen uns startklar, entsorgen, Wasser auffüllen und starten die Fahrt Richtung Königssee zum Campingplatz Grafenlehen. Telefonisch erhalte ich die Info dass es aktuell noch freie Plätze habe, first com, first erhalte, da sie keine Reservationen annehmen. Also im Tempo der getreckten Grossmutter auf zu den Bayern, wir wechseln schon wieder den Staat. Tatsächlich, wir erhalten 2 Plätze nebeneinander und besprechen den Ernst der Lage, sprich wir spielen wetterproheterlis. Weicht der Nebel und die Wolken von den Bergen wie es zeitweise den Anschein macht oder ist unsere geplante Wanderung auf den Jenner mit Jause auf der Mitterkaseralm ein Flop? Wir entscheiden uns für einen Spaziergang Richtung See, das Wetter ist zu unsicher.

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Hier sehen wir schon mal unser Ziel der morgigen Bootsfahrt, hoffe das Wetter hält was es verspricht, strahlendblau soll sich der Himmel morgen präsentieren.

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Auch so ein kleiner Spaziergang von 1 1/2 h macht hungrig, da kommt die Seealm Königsee gerade richtig. Alpenmagronen, Salat oder Braten und schon sind alle rundum zufrieden. Keine 200m weiter ruft uns ein Kuchenstück zum Kaffeehalt, genau so liebe ich die Ferien!

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Mit der Gästekarte können wir gratis herumgondeln im OV-Bus, kurzentschlossen besteigen wir so ein Gefährt und lassen uns nach Berchtesgaden chauffieren. Schmuck, wie sich das Dörfchen präsentiert, vor allem die bemalten Fassaden gefallen mir. Auch dem königlichen Schloss statten wir einen Besuch ab, wir staunen einfach dass es so wenig Touristen hat, Corona hinterlässt seine Spuren. So lässt sich im Laubengang fast alleine spazieren und Schaufenster betrachten.

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In einem dieser Auslagen sehen wir Männer eine Badewanne. Zuerst meinten wir es sitze eine echte Verkäuferin darin, wir hätten das Ding samt Inhalt schon beinahe gekauft. Zum Glück haben uns unsere Frauen noch rechtzeitig die Augen geöffnet und zur Vernunft gebracht, wo hätten wir auch das Ding verstauen wollen im Womo. Meine natürlich die Wanne, nicht den Inhalt, der hätte schon Platz gehabt!

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Zurück im Womo verspeisen wir echte Schweizer Bratwürste vom Metzger Berchtold in Muhen, aufgetaut aus unserem Tiefkühler. So ein Essen ist gedacht für aufkommendes Heimweh. Zum zigtenmal studiere ich den Wetterbericht für morgen, aber es erscheint immer nur eine Sonne auf dem Handy, das wäre super.

 

Dienstag 25. August

Und für irgendjemand scheint immer die Sonne, heute sicher für alle Besucher des Königssees, welch ein Prachtstag haben wir uns ausgesucht. Die Tickets für die Abfahrt am Steg 2, Boot 8 um 10 Uhr hatte ich schon vor ein paar Wochen gebucht. Mit dem Risiko natürlich dass das Wetter nicht so passt wie heute! Wanderschuhe geschnurt, Rucksack gepackt, so marschieren wir frohen Mutes los. Oh Schreck, was sehen wir! Bereits am Dorfeingang stehen die Leute Schlange um sich ein Billett zu ergattern. Was haben wir da für ein Glück. Mit komischem Gefühl überholen wir die geschätzt 500m lange Kolonne und stehen rechtzeitig am Steg 2, besteigen als erste unser Boot und schon geht die Fahrt los mit den Elektrobooten.

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Kleiner Nachtrag ein Jahr später. Am 19. Juli 2021 zerstörten heftige Regenfälle die Bobbahn am Königssee. Auch das harmlose Bächlein wie hier auf dem Bild schwoll zum reissenden Strom an und zerstörte alles was ihm in den Weg kam. Wir hatten Glück und wünschen den Betroffenen unbürokratische Hilfe wie versprochen.

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Ruhig schweben die Boote auf dem See dahin. Unser Begleiter erzählt uns alles Wichtige und Unwichtige zum See und der Region. Erzählt mal zwischendurch einen Schwiegermutterwitz und bläst bei einem Stopp mitten auf dem See auf der Trompete den Echojodel. Und wie es zurücktönt von der Felswand, Hühnerhautambiente pur! Für seine Ausführungen erhält er von den meisten ein schönes Trinkgeld, gehe mal davon aus dass das ein Teil seines Einkommens ist oder zumindest das Feriengeld. Der See ist an seiner tiefsten Stelle 190m, das haben die Gletscher beim Rückzug der Eiszeit erstellt, ein Naturwunder.

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Und schon erblicken wir die weltberühmte Kirche St. Bartholomä von nahem. Wie viele Fotos wurden schon von dir geschossen? Ein wahrhaft traumhafter Anblick mitten in der Bergwelt von Berchtesgaden mit der Watzmann-Ostwand im Hintergrund. Diese Kletterwand ist etwa 1800m hoch und eine der höchsten in den Ostalpen. Die Kirche wurde nach Abriss von Vorgängerbauten vom 12. Jahrhundert anfangs des 18. Jahrhunderts in der heutigen barockisierten Art erbaut. Das Kircheninnern ist sehr einfach gestaltet. Am Samstag nach dem Bartholomäustag vom 24. August findet traditionell die Almer Wallfahrt statt.

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Unser heutiges Wanderziel ist die Eiskapelle am Fuss der Watzmann-Ostwand. Ausgerüstet mit hochalpinen Schuhen nehmen wir den Weg unter die Füsse. Als uns Flip-Flop Wanderer entgegenkommen, zweifle ich etwas an unserer Ausrüstung, aber sicher ist sicher. Das eiskalte Gletscherwasser tritt aus der Höhle ans Tageslicht, hier würde ich kein Bad nehmen. Ja, den gleichen Weg halt zurück, mit dem Boot wieder an die Anlegestelle in Schönau, es war ein fantastischer Ausflug bei Kaiserwetter.

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Für das Nachtessen hat die Reiseleitung im Echostüberl direkt am See einen Tisch reserviert. An einem so traumhaft schönen Ort dinieren zu dürfen gehört zu den Priviligien einer organisierten Reisegruppe. Ein Blick auf die Bergspitzen die von den letzten Sonnenstrahlen noch angestrahlt werden, die letzten Boote bringen die Ausflügler wieder zurück, niemand darf zurückbleiben. Ja, das war ein Tag und morgen, ja morgen wäre eigentlich das Treffen mit Hansi geplant. Leider habe ich gerade per SMS eine Absage erhalten, wir werden aber Kitzbühel trotzdem besuchen.

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Mittwoch 26. August

Nach kurzen Frühstück verlassen wir den königlichen See und starten unsere Weiterfahrt nach Innsbruck mit Zwischenhalt in Kitzbühel. Via Berchtesgaden, Bad Reichenhall, Schneizlreuth, Reit im Winkl, St. Johann im Tirol erblicken wir schon bald das Kitzbüheler Horn. Natürlich darf auch ein Kaffeehalt unterwegs in Reit, einem der malerischen Dörfchen unterwegs, nicht fehlen. Aber die Spannung wird spürbar, treffen wir vielleicht Hansi trotzdem?

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Wir parkieren auf den grossen Parkplätzen in Kitzbühel und nehmen den Weg ins Zentrum unter die Füsse. Persönlich habe ich natürlich das T-Shirt von Hansi übergezogen, man soll zu seinen Gefühlen und Stärken stehen! Der Ort präsentiert sich touristisch, war ja nicht anders vorstellbar. Aber der Charm der Tiroler mit den schönen Hausfassaden gefällt uns sehr. Es wirkt nicht so gross wie ich es mir vorgestellt habe, fühle mich wohl im Tirol. Gegenüber im Schattenhang erblicken wir die bekannte Strecke der Hahnenkammabfahrt, der Streiff. Ja schon eindrücklich wie sich die Skiasse hier den Berg hinunter stürzen. Ja, Hansi haben wir leider nicht getroffen, dafür viele neidische Leute die mein T-Shirt haben wollten und mich mit Blicken fast auszogen. Wenigstens einmal berühmt und begehrt sein im Leben!

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Unsere Fahrt auf der Autobahn bringt uns ab Wörgl bald Richtung Innsbruck. Vorbei an den Tiroler Bergen, hier ein Ausläufer des Karwendelgebirges, erreichen wir bald unser Tagesziel, den Camping Kranebitterhof. Ideal gelegen für den Besuch der Stadt mit Busanschluss nur ein paar Schritte vom Platz entfernt. Nach so vielen Eindrücken heute auf unserer Reise freuen wir uns auf unseren letzen Erlebnistag morgen und träumen von Hansi, Kaffee, Kuchen, und und und .....

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Donnerstag 27. August

Wir nehmen den Bus in die Stadt wo wir um 10 Uhr eine Führung mit Alex Bader reserviert haben. Innsbruck mit dem Charm einer Tiroler Alpenstadt lebt nicht nur vom goldenen Dachl, nein es präsentiert uns viele Sehenswürdigkeiten nebst lauschigen Plätzchen und Örtchen zum Verweilen. Anfangs 12. Jahrhunger erhielt Innsbruck das Stadtrecht was Einfluss und Reichtum durch Zolleinnahmen brachte. Die schnelle Verbindung über den Brenner nach Italien brachte viele Handelsreisende in die Stadt. Ja, es gibt so vieles zu erzählen über Land und Leute, die die Stadt geprägt haben. Nach 2 Wochen Reisen und dauernd Eindrücke verarbeiten mag der Schreibende auch nicht mehr so recht und lässt die Bilder sprechen. Spannend sind die ganzen Baustellen in der Stadt. Wegen Corona hat man entschieden alle Leitungen miteinander auszutauschen und nicht nur Strassenweise. So erleben wir Innsbruck als Baustelle, es hat uns trotzdem gefallen.

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Das Goldene Dachl wurde mit 2657 feuervergoldeten Kupferschindeln gecket. Erbaut wurde es 1420 und der Erker mit dem Dachl wurde 1500 dazugebaut.

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So verabschieden wir uns von Alex, wir wollen hoch hinaus. Die Nordkettenbahn bringt uns in luftige Höhen. Auf der Hafelekarspitze auf 2334 m haben wir einen wunderbaren Rundblick auf das Karwendelgebirge und die Stadt Innsbruck. Die verschiedenen Farben der Gesteine lassen die Herzen der Geologen höher schlagen, unsere Herzen schlagen schneller beim Gipfelaufstieg in so luftiger Höhe. Ja nur immer Wohnmobilfahren stärkt die Wandermuskeln nicht unbedingt.

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Zurück in der Stadt verabschieden wir uns mit einem letzten Blick zur Annasäule vor strahlend blauem Himmel. Das gemeinsame Nachtessen im Ristorante Garda auf dem Camping Kranebitten ist wunderbar und die italienischen Spezialitäten schmecken bestens. Sogar ein kleines Dessert hat noch Platz, schliesslich ist ja morgen Ferienreiseende angesagt. Auf dem Laptop habe ich einen kurzen Rückblick mit ein paar Bildern zusammengestellt. Ja, wir durften in diesen 2 Wochen unglaublich viele schöne Gegenden kennenlernen und auch zusammen erleben. Mir hat das ganze Vorbereiten und Organisieren der Reise sehr viel Spass bereitet, kann ich mir vorstellen wieder mal zu machen.

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Freitag 28. August

Wir verlassen Land und Leute im Tirol, ein letzter Blick auf die Berge bevor es via Arlbergtunnel wieder zurück in die Schweiz geht. Pünktlich als wir zuhause ankommen setzt der Wetterumschwung ein und es beginnt ordentlich zu regnen. Vorteil Regen, das Wohnmobil wird schon mal vorgewaschen! Servus, und auf ein andermal, bhüet Euch!

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